Ali As & MoTrip: 2 der besten Texter Deutschlands auf dem Weg zu "Mohamed Ali"

MoTrip und Ali As gehören zweifellos zu den besten Textern, die es im deutschsprachigen Rap gibt. Aber die beiden Rapper steigen nicht nur auf ihren Soloalben in den Ring: Man munkelt, sie seien gleichzeitig auch die fleißigsten Ghostwriter Deutschlands. Jetzt bringen die beiden Schwergewichte ihr Kollaboalbum "Mohamed Ali" unters Volk. Der perfekte Zeitpunkt, um uns ihren Weg zum Champion-Titel einmal genauer anzuschauen.

Gut trainiert: Die Anfänge von Ali As & MoTrip

Wer tief genug gräbt, findet kuriose Sternstunden des deutschsprachigen Raps. Lange bevor Ali As als Teil von Kellerkommando traditionelle Volksmusik verwurstet hat, war er schon umtriebig und auf Abwegen unterwegs. Da gibt es zum Beispiel die RTL2-Show "Der Bluff", an der seinerzeitg auch Bintia und Xatar beteiligt waren. Aber darüber breiten wir an dieser Stelle lieber einfach mal den Mantel des Schweigens.

Das war 2008. Im gleichen Jahr hat Ali As mit seinem ersten richtigen Album "Bombe" auch den Grundstein für sein Rap-Karriere gelegt. Davor gab es aber natürlich auch schon Releases wie "A$talavista, Baby!" oder "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" von 2005. So richtig los ging es aber erst mit dem Signing bei Samys Deluxe-Records. Throwback: Zu dieser Zeit stand dort auch noch Tua unter Vertrag.

Fleißig war Ali As schon immer: Er war als Redakteur tätig, hat einen Auftritt im Film "Nanga Parbat" absolviert sowie Mixtapes und EPs rausgehauen. 2010 wurde von ihm sogar ein Casper-Disstrack namens "Der Verweis" aufgenommen und veröffentlicht.

MoTrip taucht erst ein bisschen später auf der Bildfläche auf, aber ebenfalls mit einem Knall. 2008 erschien Kool Savas' Mammut-RMX zu "Der Beweis 2". Der Track samt folgenschwerem Video hat erst vor Kurzem sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Es stellt tatsächlich eines der ersten öffentlichen Zeugnisse von MoTrips Rap-Künsten dar. Was aus den Beteiligten geworden ist, haben wir hier ausgeführt.

Davor war MoTrip in erster Linie lokal, also in Aachen und Umgebung unterwegs sowie bekannt. Außerdem bildete der Rapper gemeinsam mit Silla und Joka die Crew Schnelles Geld. In den nächsten Jahren folgten diverse Features auf den "John Bello Story"-Releases von Kool Savas und ein mehr als denkwürdiger Auftritt bei HDF.

MoTrip & Ali As laufen zu Höchstform auf

Klingt komisch, ist aber so: Von 2011 bis 2013 war Ali As Teil des Kellerkommandos, das laut Wikipedia "traditionelle Volksmusik mit Rap-Elementen, Elektro und weiteren Stilmitteln" mixt. Zum Glück kam 2013 dann aber "EMWIMO". Das steht für "Ey Mann, wo ist mein Output?" und legte sozusagen den zweiten Grundstein für Ali As' Rapkarriere nach Deluxe Records. Es gilt vielen Fans als bis zu diesem Zeitpunkt bestes Release von Ali As und lässt erahnen, wohin die Reise geht.

Die startet danach nämlich erst so richtig. 2015 droppt Ali As "Amnesia" und lässt seinem Können freien Lauf. Es wirkt fast so, als habe Ali As damit zu sich und seinen Style gefunden. Der Erfolg gibt ihm Recht: Mit "Amnesia" steigt Ali As auf Platz 17 in den deutschen Charts ein. Das klingt heutzutage vielleicht nicht besonders, war aber der Startschuss für viele folgende Charterfolge des Münchener Rappers. Gleichzeitig markiert das Album natürlich auch den Anfang einer Trilogie.

MoTrip legt in diesem Zeitraum ebenfalls so richtig los: Nachdem er 2011 bei den Hiphop.de Awards bereits zum Newcomer des Jahres gekürt wurde, setzt er sowohl 2012 als auch 2015 nochmal einen drauf. MoTrip sackt nämlich nicht nur mit seinem Debütalbum "Embryo" einen Award für das beste deutschsprachige Album des Jahres ein. Nein: Auch der Nachfolger "Mama" kann genauso überzeugen und wird ebenfalls mit dem Titel "Bestes Album national" ausgezeichnet.

Zielgerade & Endspurt vor der Kollabo "Mohamed Ali"

MoTrip-Fans haben es nach den ersten beiden, überlebensgroßen Alben des Rappers nicht leicht: Es dauert eine kleine Ewigkeit, bis Nachschub kommt. Der kommt dann allerdings auch nur sehr vorsichtig dosiert daher: MoTrip liefert diverse Featureparts ab und beschränkt sich ansonsten darauf, vermehrt hinter den Kulissen tätig zu werden.

Zum Beispiel als Ghostwriter, auch wenn das oft nicht so offen benannt wird wie in diesem Fall: MoTrip steht bei vielen Tracks auf Bushidos "A.M.Y.F."-Album offiziell als Co-Autor in den Credits. Ansonsten kann man den Rapper auf Kollegahs "Imperator", Larys "Sand" sowie Azads "Leben II" hören. 

Im Dezember 2016 veröffentlicht MoTrip dann noch "Mosaik". Die Veröffentlichung zeigt, welches Level der Rapper sich erarbeitet hat: Er spielt seine größten Tracks sowie ein, zwei neue mit einem Orchester ein, gemeinsam mit Jimek. Nebenbei geht "So wie du bist" mit Lary Platin.

Trotzdem hungern die MoTrip-Fans schon eine gefühlte, kleine Ewigkeit auf neuen Rap, den sie jetzt mit "Mohamed Ali" kriegen. 

Ali As ballert nach "Amnesia" stetig neuen Stoff raus: "Euphoria" macht konsequent da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Das bedeutet gleichzeitig auch weitere Chart-Erfolge. "Euphoria" landet auf Platz sechs und "Insomnia" ebenfalls in den Top 10.  "Lass sie tanzen (Square Dance)" mit Namika feiert währenddessen Erfolge in den Singlecharts und wird mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

"Insomnia" folgt ein Jahr später und vollendet die Trilogie. Unter anderem geben sich auf dem Album auch Prinz Pi, Kollegah und SXTN die Ehre. Mit Juju droppt Ali As später dann auch die Single "Heroin".

Wir haben lange genug gewartet, dass dieses Album erscheint: Am kommenden Freitag, dem 7. Dezember erscheint dann endlich das Kollaboalbum von MoTrip und Ali As. Es gibt schon eine ganze Menge Singles daraus: Den Titeltrack "Mohamed Ali", "Ja", "Oh mein" mit Kollegah, "Beatles" und "Feuerwehrmann".

MoTrip, Ali AS - Mohamed Ali

MoTrip und Ali As bringen ihr "Mohamed Ali" am 7. Dezember...

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