Ein sich über fünf Jahre streckender Gerichtsprozess hat nun sein Ende gefunden. Eight Mile Style, der Musikverlag von Eminem, hatte Streamingdienst Spotify auf 39 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt, weil diese angeblich Eminem kein Geld für seine "milliardenfach" gestreamten Songs ausgezahlt hätten und keine Lizenz für über 243 Tracks gehabt hätten. Jetzt hat der Prozess ein Ende gefunden und Eminems Unternehmen hat das Nachsehen.
Eminems Verlag Eight Mile Style verliert 39-Millionen-Dollar-Prozess gegen Spotify
In ihrem Urteil, das AllHiphop.com und dem BBC vorliegt, gibt die zuständige Richterin Aleta A. Trauger zwar an, dass Spotify tatsächlich damals keine gültige Lizenz für Eminems gehabt habe, dennoch aber nicht für verlorene Tantiemen zuständig sei. Damit geht Eight Mile Style aus dem 39 Millionen Dollar schweren Prozess leer aus und muss die Prozesskosten der letzten fünf Jahre stemmen.
Laut Aleta A. Trauger sei einer der Gründe für Eight Mile Styles Niederlage, dass Eminems Verlag laut der Richterin eine Menge Gelegenheiten gehabt hätte, die Sache zu klären, es aber absichtlich nicht getan hätte. Denn "ein Opfer von Betrug zu sein zahlt sich mehr aus, als ein normaler Vertrieb zu sein", so die Richterin in ihrem Urteil.
Das Gericht hat außerdem entschieden, dass, selbst wenn Spotify schuldig gesprochen wäre, der schwedische Streaming-Riese trotzdem nicht hätte zahlen müssen. Dann wäre nämlich die Kobalt Music Group verantwortlich gewesen. Eine Firma, die sich für das Vergeben von Songrechten und das Sammeln von Songeinnahmen spezialisiert hat und auch für Eminems Verlag arbeitet.
Die Kobalt Music Group habe laut Spotify jedoch in der gemeinsamen Abmachung so getan, als würde sie das gesamte Publishing für Eight Mile Style übernehmen und hätten nicht klargestellt, welche Songs jetzt auf Spotify gestreamt werden dürfen. Dementsprechend sei Spotify "wirklich verwirrt" gewesen, heißt es im Urteil. Was in der Abmachung jedoch festgelegt war: Spotify war gegen jegliche Urheberrechts-Ansprüche auf alle von Kobalt "verwalteten" Werke geschützt.
Interessanterweise war Eminem selbst kein Teil des Prozesses. Die Detroiter Rap-Legende habe 2019 erst von der Klage erfahren, als diese schon offiziell eingereicht wurde.