Curse spricht offen über Suizidgedanken

Triggerwarnung: Der folgende Artikel thematisiert suizidale Gedanken. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.

Curse hatte über Jahre hinweg mit Suizidgedanken zu kämpfen. Im Interview mit Apple Musics Aria Nejati erzählt der Mindener von dieser bedrückenden Zeit. Rückblickend könne er zudem sehr klar benennen, was das "Schlüsselerlebnis" gewesen sei, um diesem Strudel zu entkommen.

"Wie so'n dunkler Schleier": Curse schaut zurück

Die Phase, von der Curse spricht, spielt sich "irgendwo um Mitte 20 rum" ab. "Feuerwasser", "Von Innen nach Außen", "Innere Sicherheit" – der Deutschrapper droppt zu dieser Zeit Alben, die für viele bis heute einen Klassikerstatus besitzen. Doch trotz der rollenden Rapkarriere habe Curse einen Ballast wahrgenommen.

"Es war über Jahre wie so'n dunkler Schleier, der fast über allem gelegen hat – mal mehr, mal weniger."

Er habe dabei nicht durchgehend eine "wahnsinnig schlechte Zeit" erlebt. Doch es seien Situationen aufgetreten, in denen er "nicht wirklich weiter wusste". Seine Antwort darauf sei zunächst viel Arbeit oder "sehr viel Ablenkung" gewesen. Er habe "immer versucht, das zu verdrängen." Alleine zu Hause hätte jedoch nichts mehr geholfen.

"Es waren vermehrt suizidale Gedanken: 'Ich kann nicht weitermachen.'"

Also habe Curse eines Abends bei einer Selbstmordhilfe-Hotline angerufen. Das sei ein "Schlüsselerlebnis" gewesen. "Ich habe zwei, drei Sachen zum ersten Mal in meinem Leben ausgesprochen." Durch den Anruf sei ihm einiges gespiegelt worden. So sickerte bei ihm die Erkenntnis ein: "Vielleicht ist das, was mich plagt, gar nicht so krass."

Vor dem Hintergrund seines beruflichen Erfolgs habe er sich mitunter auch "geschämt", sich gegenüber seinem Umfeld zu öffnen und "mir geht's nicht gut" zu sagen.

In dem Telefonat sei ihm "sehr, sehr krass" das Gefühl vermittelt worden, dass es für ihn keinen Grund gebe, sich das Leben zu nehmen. Konkrete Inhalte des Gesprächs gibt Curse nicht wieder.

Sein eigener Weg aus dieser Lage habe ihn letztlich auch zum Coaching gebracht. "Ich möchte das irgendwie mit Leuten teilen und ein Tool in der Hand haben, um im richtigen Moment etwas bewirken zu können." Curse arbeitet seit Jahren als systemischer Coach und hat mit "Meditation, Coaching & Life" einen entsprechenden Podcast. Sein neues Album "Unzerstörbarer Sommer" erscheint am kommenden Freitag.

Wenn du suizidale Gedanken hast oder in einem Krisenmoment steckst, findest du hier Hilfe:


TelefonSeelsorge: 0800 1110111 oder 0800 1110222 (anonym und 24 Stunden erreichbar)
Info-Telefon Depression: 0800 3344533
Kassenärztlicher Notdienst/Terminservicestelle: 116117
Bundesweites Sorgentelefon des DRK: 06062 60767

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