"Als würd' man sterben": t-low berichtet von seinem Opiate-Entzug

t-low ist bei Stokeds Format "Draussen mit Aditotoro" zu Gast und spricht dort über seinen aktuellen Opiate-Entzug. Der Itzehoer erklärt, was ihn dazu motiviert hat, erneut zu versuchen, clean zu werden. Und er erzählt davon, wie schwer es ist, von einer Tablettensucht loszukommen.

t-low spricht über seinen Entzug

Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist er nach eigenen Angaben etwa 150 Tage frei von Opiaten. Der Weg dahin war jedoch kein leichter: Um von den Pillen loszukommen, hat sich t-low nicht in eine Klinik begeben, sondern sich dazu entschieden, das Ganze "freestyle" und vom einen auf den anderen Tag bei sich zu Hause durchzuziehen. Eine große Hilfe sei ihm seine Freundin gewesen, ohne die er den Entzug wahrscheinlich nicht hätte durchziehen können.

"Man fühlt sich, als würd' man sterben, an diesen Tagen. Und hätte ich da nicht immer jemanden bei mir, der sich darum kümmert, dass ich was zu essen habe, was zu trinken habe, den Kotzeimer wegbringt und so weiter... weil du kannst dich ja teilweise nicht mal bewegen."

Vor dem Entzug habe t-low täglich Opiate konsumiert; oft sogar direkt morgens nach dem Aufstehen. Diese Dosis, die t-low als "gar nicht mehr lustig" beschreibt, sei schlussendlich auch der Auslöser dafür gewesen, clean werden zu wollen. Er habe gemerkt, körperlich und mental an seine Grenzen zu stoßen.

"Ich sitze in 'nem Penthouse und eigentlich ist alles top, aber das Penthouse sieht aus, wie als wäre ich der Über-Messi. Da schimmelt alles. Weil du es nicht mehr gebacken bekommst, weil du nur noch ein vor-dich-hin-wesender Junkie bist."

Und auch den Einfluss, den die Drogen auf seine Live-Shows genommen haben, hätten ihn wachgerüttelt.

Der einzige Trost - wenn man es denn so nennen möchte - an der ganzen Sache sei, dass der körperliche Entzug unabhängig vom Konsum nur wenige Tage andauern würde.

Medikamentensucht in Deutschland

Das Bundesministerium für Gesundheit schätzt, dass bei fast drei Millionen Menschen in Deutschland eine "Abhängigkeit von Medikamenten oder zumindest eine problematische Einnahme von Medikamenten" vorliegt. Insgesamt sollen hierzulande knapp fünf Prozent der Medikamente ein Abhängigkeitspotenzial bergen. Darunter fallen vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine, aber eben auch starke Schmerzmittel wie Opiate.

Betroffen sind laut BMG häufig ältere Personen und eher Frauen als Männer.

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