"Alles verloren": RAF Camora blickt auf Tiefpunkt seines Lebens
RAF Camora

In der vergangenen Woche ist RAF Camoras Podcast-Projekt gestartet. An der Seite von Jean-Claude Mpassy spricht er nun jeden Mittwoch über sein Leben, seine Projekte, aber auch über seine "Dark Zen"-Prinzipien – was den Titel des Podcasts erklären dürfte. Das Prinzip, das die beiden in der neuesten Episode aufgreifen: "Vergolde deine Narben". Im Zuge dessen berichtet RAF Camora von einem der größten Tiefpunkte seines Lebens.

RAF Camora: 2020 hat er "komplett alles verloren"

Einer von RAFs "lowsten Momenten" liegt gut vier Jahre zurück. Im November 2019 ist sein sechstes Album "Zenit" erschienen, das auch eigentlich sein letztes bleiben sollte. RAF hatte vor Release den Entschluss gefasst, seine Karriere beenden zu wollen. In der jüngsten Folge des "Dark Zen"-Podcasts führt er den Erfolgsdruck als hauptsächlichen Grund für die damalige Entscheidung an. 

Es war aber nicht nur die Musik, der er den Rücken gekehrt hat. Nach dem Release von "Zenit" hat er auch seine beiden Heimaten Berlin und Wien hinter sich gelassen, um nach Barcelona zu gehen. Was RAF nicht eingeplant hatte: das Ende einer Beziehung und den Anfang einer globalen Corona-Pandemie.

Letztendlich sei er also ohne Musik, ohne Beziehung und ohne Heimatgefühl an "irgend 'nem fremden Ort" gestrandet. Nicht umsonst bleibt ihm 2020 als das Jahr in Erinnerung, in dem er "komplett alles verloren" hat – selbst, wenn er es in Teilen selbst so wollte. Er habe sich so "lost" gefühlt wie nie zuvor.

"Ich bin sehr ungern lost. Ich brauch' immer irgendwas, wo ich hinarbeiten kann, weil das gibt mir Kraft, ich mag das." [sic!]

Zu realisieren, dass er sein altes Leben, das er eigentlich mochte, plötzlich nicht mehr hat – für RAF war das offenbar ein "schlimmer Moment".

Aber genau hier sei damals sein "Vergolde deine Narben"-Prinzip zu tragen gekommen: Er habe sich sein altes Leben nicht nur zurückholen wollen, er wollte viel mehr als das – denn wäre er nach all dem Struggle wieder da gelandet, wo er vorher eh schon war, dann wäre seine schlechte Phase für ihn nichts als Zeitverschwendung gewesen. Die Narben sollen ja schließlich vergolden, nicht einfach nur heilen.

Dieses Prinzip scheint RAF aber ziemlich gut zu beherrschen. "Von Niederlagen hab' ich so viel gelernt" – und auch sein Tiefpunkt im Jahre 2020 scheint da keine Ausnahme zu bilden. Nicht nur releast er bereits seit einiger Zeit wieder regelmäßig Musik; laut eigener Aussage habe er seither auch viel an Resilienz und mentaler Stärke dazugewonnen.

Das sei nicht nur, aber auch mit einer abgeänderten Social Media-Nutzung zu begründen, auf die RAF im Podcast etwas genauer eingeht. Kommentare würde er beispielsweise nur noch selten lesen. Die meisten seiner Kanäle betreibe er dazu mittlerweile auf etwas distanziertere Art und Weise – eher vergleichbar mit der Sicht eines Managements, weniger mit der einer Privatperson. "Das ist irgendwie besser", findet RAF. Einzig seine "Squadra" bespielt er mittels WhatsApp-Kanal mit privateren Inhalten. Hier könne er sich sicher sein, nur diejenigen zu erreichen, die sich wirklich zu seinen Fans zählen.

Die vollständige Podcast-Episode findest du hier:

Auch 2024 dürfte für RAF Camora nicht das einfachste Jahr gewesen sein. Gesundheitliche Probleme haben ihn im Januar zu einer längeren Auszeit gezwungen. Nach der neuen Episode des "Dark Zen"-Podcasts können sich seine Fans aber sicher sein: Er ist gestärkt aus der Situation herausgekommen.

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