"The Death of Slim Shady": Eminems neues Album floppt bei Kritikern

Eminem hat am vergangenen Freitag sein neues Album "The Death Of Slim Shady (Coup de Grâce)" veröffentlicht und genanntes Alter Ego zu Grabe getragen. Wie sich die Platte in das Gesamtwerk des selbsternannten Rap Gods einfügt, vermag nur die Zeit zu zeigen. Die ersten Kritiken zeichnen jedoch ein eher maues Bild.

"The Death of Slim Shady": Neues Eminem-Album erntet äußerst durchwachsene Reviews

In den Tagen nach dem Release sind unzählige Kritiken zu der Platte erschienen, teils sogar noch am Releasetag. Der Konsens, der sich durch einen Großteil der Reviews zieht: Mittelmäßigkeit. Für einen kompletten Verriss des Albums muss man schon auf die Suche gehen, eine richtige Lobeshymne findet man jedoch noch seltener.

In den meisten Fällen kommt "The Death of Slim Shady" auf eine Fünf von Zehn  je nach Maßstab des jeweiligen Mediums. So landet Ems neues Werk beispielsweise beim Clash Magazine genau in der Mitte der Skala. Und auch die britische Tageszeitung The Guardian gibt drei von insgesamt fünf Sternen. In beiden Fällen wird hervorgehoben, dass das Album kein Totalausfall ist, gleichzeitig aber auch nicht genug Feuer mitbringt, um langfristig zu begeistern. "Es ist nicht schlecht genug, um als schrecklich zu gelten, nicht gut genug, um als großartig zu gelten," heißt es im Guardian. Und auch Variety kommt fast Wort für Wort zum exakt gleichen Fazit. Die deutschen Kollegen vom Musikexpress schließen sich dieser Meinung ebenfalls an, drücken aber Hoffnung aus, dass Eminem bei seinem nächsten Album womöglich "etwas risikoreicher agieren" wird.

Am positiven Ende des Spektrums findet sich eine weitere britische Tageszeitung: The Telegraph. Dort gibt es immerhin vier von fünf Sternen und besonderes Lob für Eminems Wortwitz sowie seinen schwarzen Humor.

Ganz anders sieht das hingegen Wren Graves von Consequence (of Sound). Der kann offenbar herzlich wenig mit der neuen LP anfangen. In seinem relativ vernichtenden Fazit schreibt er:

"'The Death of Slim Shady (Coup de Grâce)' hat eine Laufzeit von über 64 Minuten. Es würde mehr Spaß machen, sich einen guten Song auszusuchen und ihn in der Wiederholung zu hören. Es würde mehr Spaß machen, jedes Badezimmer im Haus zu putzen. Es würde mehr Spaß machen, den Kopf 64 Minuten lang einmal pro Minute sanft gegen die Wand zu schlagen."

Bei HipHopDX gibt es sogar nur eine 1,3 von 5. Hier wird sich vor allem daran gestört, dass Eminem nach unten statt nach oben tritt. Die Community-Wertung, die per Abstimmung gemessen wird, ist da mit 1,9 von 5 nur minimal besser.

Musik-Reviews: Eine Hassliebe

Mit Reviews ist das immer so eine Sache: Natürlich ist Musik subjektiv und ob jemandem ein Album gefällt oder nicht, ist etwas ganz Persönliches. Vor allem in einer Zeit von Streaminganbietern - wo man nicht mehr zwangsläufig sein hart verdientes Geld im Plattenladen lassen muss, nur um dann zu Hause enttäuscht zu werden - stellt sich unweigerlich auch die Frage, ob es Reviews überhaupt braucht.

Gleichzeitig erfreuen sich Kritiken nicht ohne Grund seit jeher großer Beliebtheit; immerhin gehört für einen Großteil der Fans die Diskussion über die Kunst genau so mit dazu, wie das Hören an sich. Auf Basis dieser Tatsache haben sich Leute wie beispielsweise Anthony Fantano ganze Karrieren aufgebaut.

Wer sich selbst ein Bild von dem Album machen will, kann das hier tun:

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