"Ta3al Lahon"-Rapper Hassan äußert sich erstmals zum "Talahon"-Meme

"Talahon" ist das wohl meist polarisierende Wort des Jahres. Was als TikTok-Meme begann, hat sich über die letzten Monate hinweg teilweise zu einem Politikum entwickelt. Jetzt äußert sich erstmals Hassan, dessen Song "Ta3al Lahon" den Begriff erst populär gemacht hat. Der Rapper ist kürzlich bei den Kollegen von TV Straßensound für ein Interview zu Gast gewesen und hat dort mehr zu seiner eigenen Geschichte und der "Talahon"-Thematik verraten.

Hassan kündigt "Ta3al Lahon"-Remix mit großem Feature an

Die Frage von Host Davud, wie er mit dem Erfolg, dem "Talahon"-Trend und den Memes zu seinem Song umgegangen ist, beantwortet Hassan zunächst negativ. Er habe nie erwartet, dass durch ihn "Talahon" zu einem Jugendwort wird. Denn als der Track vor zwei Jahren erstmals von Farid Bang auf TikTok aufgegriffen wurde, habe es schon erste Memes zu "Ta3al Lahon" gegeben. Das habe Hassan damals "demotiviert".

"Ich hab' mir gedacht: 'Ich will Songs machen, ich will Rapper werden'. Und dann wird auf einmal ein Meme daraus. Das war schmerzhaft. [...] Das war das erste Mal, dass ich Hate bekomme [...], da hatte ich noch nicht so viel Erfahrung damit."

Mit der neuen, erheblich größeren Menge an Erfolg und Aufmerksamkeit sehe Hassan das Ganze jedoch anders: Er wolle jetzt "alles mitnehmen", nicht mehr auf den "Hate achten" und seine Karriere aufbauen. Solange Leute die Idee nicht für sich beanspruchen, könne jeder mit dem Meme machen, was er wolle, so Hassan zu Host Davud. Referenzen und Erwähnungen, wie beispielsweise der KI-Track "Verliebt in einen Talahon", würde er feiern, da sie ja nur seinetwegen erfolgreich seien.

Die Viralität von "Ta3la Lahon" hat auch einige Türen für Hassan aufgemacht: Dank des Songs ist er sogar in arabischen Nachrichtensendungen aufgetaucht und hat sich mit Sony Music über eine Zusammenarbeit geeinigt. Das Major Label hat den Vertrieb von Hassans bis dato einzigen beiden Tracks "Ta3al Lahon" und "Ta3al Lahon 2" übernommen. Zudem soll "bald" ein Remix des ersten Teils mit einem großen deutschen Rap-Artists als Feature erscheinen. Wer das ist, will Hassan allerdings noch nicht verraten. Seine Pläne für die Zukunft lauten:

"Ich hab' vor, ein Album zu machen. Auf jeden Fall nächstes Jahr noch. Ich will mich weiterentwickeln und ich will in die Charts kommen. [...] Ich will auch in den Medien sein, damit mich jeder kennt." [sic]

Die Geschichte von Hassan 

Im Interview erzählt der Rapper seinen persönlichen Lebensweg: Hassan ist 21 Jahre alt und stammt ursprünglich aus Aleppo, Syrien. Mit 9 Jahren ist er mit seiner Familie erst in die Türkei und drei Jahre später schließlich nach Deutschland geflüchtet. Zehn Jahre lang hat Hassan im niedersächsischen Schortens verbracht, bis er vor drei Monaten mit seiner Familie nach Hagen gezogen ist.

Schon vor seiner Ankunft in Deutschland war für den "Ta3al Lahon"-Künstler klar, dass er Rapper werden wolle. Einer seiner ersten musikalischen Einflüsse waren syrischer und türkischer Rap. In Deutschland habe er 187, Haftbefehl und vor allem Kurdo gehört, den Hassan als "Legende" bezeichnet. 

Mit 15 Jahren begann er, selbst zu rappen. Deutschrap habe ihm dabei geholfen, die deutsche Sprache zu lernen. Aufgrund fehlender Skills und Sprachkenntnisse habe er sich anfangs hauptsächlich an Lines seiner Vorbilder bedient, um Reimschemas zu lernen und dann darauf basierend selbst weiterzuschreiben. 

Hier könnt ihr euch das komplette Interview anschauen:

Alles über die Diskussion rund um den Begriff "Talahon" könnt ihr euch hier durchlesen:

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