Shindy, "JBG 3" und die Situation bei EGJ: Bushido und Arafat Abou-Chaker tragen ihren Streit weiter öffentlich aus

Die Trennung von Bushido und Arafat Abou-Chaker entwickelt sich zunehmend zu einem öffentlich ausgetragenen Streit. Nachdem Arafat schon am Freitag und Samstag angebliche Insiderinfos über Labelinterna veröffentlichte, startete er am gestrigen Abend einen Instagram-Livestream, auf den Bushido kurz darauf via Twitch reagierte.

Vorab behauptete Arafat, dass man sich geeinigt habe, im Guten auseinanderzugehen und er sich nun lediglich wehre, da Bushido öffentlich gegen ihn "geschossen" und somit sein Wort gebrochen habe. Anschließend erhebt Arafat zahlreiche Vorwürfe, auf die Bushido später einging. Im Wesentlichen ging es dabei um folgende Themen:

Die Situation von Shindy und Ersguterjunge

Arafats Behauptungen:

Laut Arafat hätten sich im März dieses Jahres er selbst, Bushido, eine Sekretärin, alle damaligen EGJ-Signings (Shindy, Samra, AK Ausserkontrolle, Laas Unltd.) und "viele, viele mehr" getroffen, um die künftige Labelsituation zu besprechen und wer fortan bei wem unter Vertrag stehen soll. Der einzige, der sich für Bushido entschieden habe, sei "der, der grade bei dir ist", obwohl Bushido diesen mit "böse[n] Ausdrücke[n]" beleidigt habe. Damit meint Arafat vermutlich Samra, da dieser vor dem erst später zustande gekommenen Signing von Capital Bra über einige Monate als einziger Artist an Bushidos Seite stand.

Shindy habe sich gegen Bushido entschieden, weil er nicht mehr dessen "Herzschrittmacher" sein wolle, was er laut Arafat jahrelang gewesen sei. Im Zuge dessen spricht Arafat erneut die "Daddy Tour" von Shindy im vergangenen Jahr an, die Bushido habe verhindern wollen, um Shindys Hype für seine eigene Tour ausnutzen zu können.

Bushido habe bei der Klärung von Shindys Siutation argumentiert, dass er ihn gemeinsam mit Arafat aufgebaut habe. Im Livestream merkt Arafat an, dass Shindy zwar immer nur mit Bushido in Kontakt gestanden hätte, wenn er Alben für ihn habe schreiben müssen, doch Arafat stimmte offenbar zu, dass Shindy "businessmäßig" ihm und Bushido gehöre. Allerdings habe Arafat gefordert, dass das nur weiterhin so bleiben könne, wenn Bushido Shindy verteidigt, falls dieser von anderen Rappern gedisst und angefeindet werde. Bushido habe deutlich geäußert, dass er Kollegah und Farid Bang niemals angreifen und somit Shindy verteidigen werde. Daraufhin sei Bushido in Sachen Shindy ausgestiegen und der entsprechende Vertrag sei zerrissen worden.

Dabei habe Bushido es jedoch nicht belassen. Nach einiger Zeit habe dieser Shindy unter dem Vorwand einer zu klärenden Vertragsauflösung angeschrieben und sich ein Foto des eigentlich zuvor zerrissenen Vertrags zukommen lassen. Mit diesem Dokument erpresse Bushido Shindy seitdem, was zu dem kürzlichen Treffen geführt habe. Zunächst habe Bushido 1,5 Millionen Euro, dann eine Million Euro von Shindy gewollt und ihm gedroht, gegen ihn vorzugehen. Letztlich habe man sich geeinigt, unter der Bedingung, dass auf Bushidos Album ein Featuresong namens "Batman und Robin" mit Shindy platziert und der Eindruck suggeriert werde, dass zwischen Bushido und Shindy alles cool sei. Dann sei das gemeinsame Foto der beiden entstanden.

Treffen mit Bushido: Shindy wieder in der Öffentlichkeit

Nach der großen Trennung von Bushido und Arafat Abou-Chaker sorgte mancher EGJ-Artist schnell für Klarheit; Shindy gehörte nicht dazu ...

Bushidos Behauptungen:

Zu den Vorwürfen bezüglich Shindy äußert sich Bushido in seinem Stream, in dem er Arafat direkt ansprach, nur kurz:

"Thema Shindy brauch' ich nicht, also will ich auch gar nicht behandeln, weil es ist, wie es ist. Ich würde dich einfach nur bitten, Arafat: Bitte sprich im Bezug auf Shindy und mir bitte nicht von Erpressung. [...] Erpressung ist nicht cool und grade du solltest mit solchen Dingen wirklich echt aufpassen. [...] Ansonsten gibt es zu Shindy nichts zu sagen. Shindy weiß, was passiert. Du weißt, was passiert. Ich weiß, was passiert und wir drei sind die Einzigen, die wissen müssen, was passiert. Am Ende, wenn's ein Ergebnis gibt, dann können natürlich auch alle anderen dran teilhaben, aber ich denke mal, bis es soweit ist, muss man darüber nicht großartig quatschen."

Das von Arafat angesprochene Treffen mit allen Künstlern fand statt, bestätigt Bushido:

"Du hast es wahrscheinlich, wie du alle Sachen aufzeichnest, wahrscheinlich auch wieder illegalerweise aufgezeichnet, weil du ja auch einfach so 'n Kontrollfreak bist. [...] Ich hoffe, du hast auch die wichtigen Sachen aufgezeichnet und vor allem auch die Termine aufgezeichnet, bei denen auch nur wir beide im Büro waren, aber das hast du wahrscheinlich nicht gemacht, aber ist auch besser für dich. Jedenfalls ging es auch ganz klar um die Tatsache, dass du die Leute monatelang im Dunkeln gelassen hast. Ich habe dir schon im letzten Jahr, im September/Oktober hab' ich dir gesagt, dass ich die Trennung möchte und dass es auch unsere Pflicht ist, den Leuten das zu sagen, weil Jungs wie AK und auch Samra sind relativ kurz davor, also kurz vor unserem Bruch, ja dazu gekommen. [...] Du hast gesagt 'Gibt's nicht, das hat die nichts zu interessieren, das muss ich nur mit dir klären'."

Bis es zum Treffen mit den Künstlern kam, habe Arafat laut Bushido genug Zeit gehabt, die Leute zu "manipulieren". Arafat habe gar keine Verträge mit "den Leuten", aber von Bushido gefordert, dass er Kollegah und Farid dissen müsse, wenn er weiter mit den Signings arbeiten wolle, womit Bushido das nächste Thema einleitet.

"JBG 3": Der Beef mit Kollegah und Farid Bang

Arafats Behauptungen:

Arafat sagt in seinem Livestream, Bushido habe abgelehnt, das "JBG"-Duo zu dissen, da er "Todesangst" vor Kollegah und Farid gehabt habe.

Bushidos Behauptungen:

Dem widerspricht Bushido. Der Grund für den Verzicht auf Disses gegen die zwei und auch der Grund für die Trennung von Arafat sei gewesen, dass Bushido sich nicht mehr vor Arafats Karren habe spannen lassen wollen:

"Du hast nie irgendwelche Sachen klären können. [...] Du hast halt von unserer Öffentlichkeit profitiert und hast dich dann so dargestellt, weißt du. Und das haben wir dann in Songs und in Büchern und in Filmen noch so unterstrichen. Und auf einmal ist dann so ein Mysterium so aus dir geworden. [...] Das war halt nie irgendwie so, wie es dargestellt wurde und das hast du dann auch gemerkt, weil deine Pseudo-Ansagen bei halt Leuten wie Kollegah und Farid haben halt nichts gebracht."

Wie schon im Interview mit MarvinCalifornia betont Bushido, dass er gar kein Problem mit Kollegah und Farid gehabt habe. Das Ganze sei hinter den Kulissen durch Arafat entstanden. Arafat habe plötzlich ein Problem mit den beiden gehabt und gewollt, dass Bushido dies für ihn austrägt und die Jungs disst.

Bushido über "JBG 3", seine Ex-Signings Shindy, Laas, Ali Bumaye & mehr

In einem ausführlichen Interview mit dem YouTuber MarvinCalifornia meldet sich Bushido zu Wort ...

Da es für Kollegah und Farid Bang keinen Sinn machen würde, Arafat zu dissen, sei es in Bushidos Augen logisch und okay gewesen, dass er, Shindy, Laas und Ali Bumaye die ganzen Lines auf "JBG 3" abbekamen, schließlich mache man das so unter Rappern. Zudem habe Bushido sich mit Farid ausgesprochen:

"Du hast es einfach nicht auf dir sitzen lassen können und hast dann verlangt, dass wir das dann für dich erledigen. Aber ich wasche keine Wäsche mehr für dich, kannst du knicken. [...] Hättest du mit der Scheiße nicht angefangen, hätte keiner von uns irgendwelche Beleidigungen kassiert. [...] Ich sage bis heute, ich werde die nicht dissen und ich hab' Farid gesehen und ich hab' auch Farid gesagt: 'Ey, sorry für die Scheiße, die ich auch gemacht habe'. Und ich finde, man muss sich auch entschuldigen, weil man kann nicht so arrogant und hochmütig durchs Leben schreiten. [...] Ja, jetzt kommst du wieder mit 'Deine Künstler und Laas und blablabla'. Man, jetzt kack mal auf die. [...] Die sind hier kein Thema, sollen sie auch nicht werden. So, der Junge kriegt 'nen Tausender von dir im Monat und dafür wird er dich auch nicht mehr los."

"Bushido hat noch nie in seinem Leben einen Beat gemacht"

Arafats Behauptungen:

Arafat wirft Bushido vor, noch nie in seinem Leben einen Beat produziert zu haben. Bushido sei eine reine "Mogelpackung":

"Er kann keine Beats machen. Er kann gar nichts. Er kann weder schreiben noch irgendwas."

Bushidos Behauptungen:

Ein Vorwurf, den Bushido nicht auf sich sitzen lässt und abstreitet. Diese Aussage zeige nur, wie enttäuscht Arafat darüber sei, dass er nichts mehr mit Bushido zu tun hat. Arafat solle ihm nicht mit Inhalten wie "Beats und Texten" ankommen, denn jeder wisse, wie Arafats musikalischen Versuche geendet seien:

"In Sachen Musik kannst du mir gar nichts, nichts erzählen. [...] Viele Leute haben mir auch gesagt 'Jetzt hol doch mal grad deine MPC raus und mach mal hier 'n Beat und so'. Scheiß mal drauf, alles cool. Hört euch 'Mephisto' [wahrscheinlich Bushidos Abrechnungstrack über Arafat, Anm. d. Red.] an am 14.09., dann ist alles gesagt."

Zudem verstehe Bushido nicht, warum Arafat zwar jahrelang an Bushidos Seite stand und Geld an der Musik verdiente, sich aber plötzlich über Sachen wie angebliche Fakes und Lügen aufrege und eine "Rapperehre" bekommen habe. Arafat habe gegenüber Bushido gesagt, dass "das mit der Musik" vorbei sei, nun möchte Arafat allerdings ein neues Label gründen. Das kündigte er selbst in der vergangenen Woche an.

Angebliche Kooperationen mit der Justiz

Arafats Behauptungen:

Ebenfalls Thema zwischen Bushido und Arafat sind angebliche Zusammenarbeiten mit der Justiz. Es stünden laut Arafat die Gerüchte im Raum, dass er Leute "verpfiffen" habe. Das streitet Arafat ab. Sollte dies wirklich der Fall sein, zahle er eine Million Euro in bar und wolle dann nie wieder etwas von Bushido.

Bushidos Behauptungen:

Bushido wiederum kontert, dass Arafat dieses Thema runterspiele, da es eine Tatsache sei, dass Arafat mehrere Leute aus Bushidos Umfeld sowie Bushido selbst "angeschissen" habe. Arafat habe einen Vorfall, bei dem es um Schüsse auf ihn geht, in eine falsche Richtung gelenkt und behauptet, dass Bushido und seine Leute dafür verantwortlich seien. Das Ganze sei von Arafat bewusst auf einer falschen Information gestützt worden und er habe wissentlich in Kauf genommen, dass Wohnungen von Leuten von der Polizei gestürmt werden.

Während Bushido Arafat Zusammenarbeiten mit der Polizei vorwirft, behauptet Arafat, Bushido würde unter anderem mit der Bild-Zeitung kooperieren, die die Vorkommnisse absichtlich falsch darstelle.

Nach Tötung von Abou-Chaker-Verbündetem: Ali Bumaye appelliert an Bushido und Arafat

Mitten in die Streitigkeiten zwischen Bushido und Arafat platzte gestern eine traurige Meldung. Auf den in der organisierten Kriminalität tätig gewesenen Nidal R. wurde am Sonntagabend in Berlin geschossen. Der 36-Jährige erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Nidal R. soll sich zuletzt mit Arafat verbündet haben. Dieser bekundete noch am Abend via Instagram sein Beileid. Über den Tathergang ist bis dato ebenso wenig bekannt wie darüber, ob irgendein Zusammenhang zu dem Streit zwischen Bushido und Arafat besteht.

Auch Ali Bumaye trauerte auf Instagram und richtete einen wichtigen Appell an Bushido und Arafat:

Wir hoffen ebenfalls, dass es zwischen allen Beteiligten nur bei Worten bleibt und der Streit nicht eskaliert. Wer mit welchen Behauptungen und Vorwürfen, bei denen es nur schwer ist, die Übersicht zu behalten, recht hat, lässt sich als Außenstehender ohnehin nur mutmaßen.

Weitere News zu dem Thema sowie die hier thematisierten Livestreams von Bushido und Arafat findest du hier:

Arafat Livestream über Bushido Shindy und JBG 3

Uploaded by Instagram Story on 2018-09-09.

BUSHIDO

bushido - BUSHIDO - IRL - Twitch

Über Bushido, Shindy und EGJ: Arafat Abou-Chaker packt angebliche Insiderstorys aus

Arafat Abou-Chaker hat sich auf Instagram ausgiebig zu Bushido, Shindy und einigen Vorfällen in den vergangenen Monaten geäußert ...

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Bisher verlief die geschäftliche Trennung von Bushido und Arafat Abou-Chaker eher im Stillen (abgesehen von Textzeilen aus neueren Bushido-Tracks, die mit ein wenig Fantasie als Aufarbeitung der Geschehnisse gelesen werden können). Diese ruhigen Zeiten sind nun offenkundig vorbei ...

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