Der französische Rapstar MHD ist von einem Pariser Gericht zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Jahren verurteilt worden. Nach einem mehrwöchigen Prozess erging dieses Urteil wegen einer Beteiligung an einer Schlägerei mit tödlichem Ausgang. Weitere Mitangeklagte bekamen ebenfalls hohe Haftstrafen. Einige Personen wurden freigesprochen.
MHD muss über ein Jahrzehnt ins Gefängnis
Inklusive MHD wurden sechs Personen verurteilt. Die verkündeten Haftstrafen liegen zwischen zehn und 18 Jahren. Für drei weitere Angeklagte verkündete das Gericht einen Freispruch, wie The Guardian zu entnehmen ist.
MHD bestritt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die Nachrichtenagentur Agence France-Press zitiert das letzte Statement des Rapstars vor dem Urteilsspruch: "Ich habe in diesem Fall von Anfang an meine Unschuld beteuert und werde auch weiterhin an meiner Unschuld festhalten."
Die Staatsanwaltschaft hatte in Bezug auf MHD sogar 18 Jahre Haft gefordert. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, einen 23-jährigen Mann verprügelt und niedergestochen zu haben. Das Opfer erlag anschließend den Verletzungen.
Mehrere Zeugen sollen den Rapstar am Tatort anhand seiner Kleidung oder seiner Frisur identifiziert haben. Auch sei laut den Ermittlungsakten das Auto von MHD in der Umgebung erkannt worden, schreibt unter anderem der Spiegel. Bereits als MHD 2019 in Untersuchungshaft genommen wurde, bestritt er jegliche Beteiligung an dem Verbrechen. Die Justiz geht bei der Tat von einer Auseinandersetzung verfeindeter Straßengangs aus.
MHD gilt als einer - wenn nicht der - Erfinder des Genres Afro-Trap. Ein Genre, das besonders über Bonez MC und RAF Camora mit der "Palmen aus Plastik"-Reihe auch im deutschsprachigen Raum extrem hohe Wellen geschlagen hat.
2021 veröffentlichte MHD noch sein drittes Album "Mansa", das in Frankreich den Goldstatus erreichte.