Method Man feiert einzigartiges Wu-Tang-Album gar nicht: "Irgendein Zirkus-Spektakel"

Die Saga um das "Once Upon A Time in Shaolin"-Album des Wu-Tang Clan ist um eine weitere Anekdote reicher. Method Man hat in einem neuen Interview mit der Vanity Fair über die im wahrsten Sinne des Wortes einzigartige Platte gesprochen, die schon mehrfach für einen Millionenbetrag den Besitzer gewechselt hat. Der US-Rapper hat so seine Probleme mit dem Werk. Und mit dieser Haltung soll er im Clan nicht alleine sein.

Für Method Man ist das Wu-Tang-Unikat ein "unangenehmes Thema"

Mit seiner Meinung zu "Once Upon A Time In Shaolin" hält sich Method Man nicht zurück. Die ganze Geschichte sei für ihn und auch weitere Clan-Member vor allem eines: "unangenehm". Das Thema würde im Kreis der Crew zudem mehr oder weniger totgeschwiegen werden.

"Ich dachte, es sei irgendein Zirkus-Spektakel. Ich habe nie wirklich mit RZA darüber gesprochen. Für die meisten Jungs ist es ein unangenehmes Thema, deshalb diskutieren wir nicht viel darüber."

Die einzelnen Wu-Tang-Rapper seien des Weiteren nicht über den sehr speziellen Release-Plan in Kenntnis gesetzt worden. Die anschließenden Schilderungen von Method Man unterstreichen seine Unzufriedenheit. So hätte das Projekt "nie ein Wu-Tang-Album werden sollen."

Was den Aufnahme-Prozess angeht, will sich Method Man nicht vollends in die Karten gucken lassen: "Wir haben Aufnahmen gemacht und wurden dafür von einem Typen bezahlt, dessen Namen ich nicht nennen möchte." Es seien letztendlich alte und neue Verses zu einer Compilation von Wu-Tang-Songs verarbeitet worden. Das Ganze habe jedoch auf Marketing-Ebene den Status eines eigenständigen Wu-Tang-Albums bekommen. Zum Leidwesen der Crew:

"Wir hatten alle ein Problem damit, weil es uns nicht so dargestellt wurde."

"Once Upon A Time In Shaolin" hat eine wahre Odyssee hinter sich. 2015 erhielt der Pharmaunternehmer Martin Shkreli für zwei Millionen Dollar den Zuschlag. 2018 beschlagnahmte die US-Regierung die Platte. Zuvor wurde Shkreli wegen Wertpapierbetrugs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. 2021 ging das Album für vier Millionen Dollar in den Besitz von PleasrDAO über. Das Kryptokollektiv macht mit dem einzigartigen Werk nun NFT-Business (mehr dazu hier).

Wu-Tang-Mastermind RZA erklärte 2014, dass "Once Upon A Time In Shaolin" wie ein Gemälde von Picasso oder Van Gogh zu betrachten sei. Das Projekt gehöre aus seiner Sicht in ein Museum. Dieser Wunsch ist tatsächlich vor Kurzem Realität geworden.

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