Life is Pain: Kianush will PA Sports' Label offenbar verlassen
Kianush & PA Sports

Update vom 19.07.2023: In einem neuen Stream hat sich Kianush asuführlich zu seinem Verhältnis zu Life is Pain geäußert. Er erzählt, wie das Label entstanden ist und warum er untrennbar mit LiP verknüpft ist – unabhängig von Verträgen. Alles dazu findet ihr hier:

Originalmeldung vom 17.07.2023: Kürzlich hat Kianush in einem seiner Livestreams angedeutet, dass er "Life is Pain" den Rücken kehren möchte. 2014 war er der erste Rapper, der bei PA Sports' Label unter Vertrag genommen wurde. Seitdem hat er fünf Solo- und vier Kollabo-Alben, alle zusammen mit PA, über das Label releast. Es scheint so, als könnte die langjährige Zusammenarbeit der beiden bald ein Ende finden.

Kianush deutet im Livestream seinen "Life is Pain"-Abgang an

In dem Livestream-Ausschnitt, der derzeit in den sozialen Medien umhergeht, wählt Kianush eher schwammige Worte, um seine derzeitige Situation zu beschreiben. So kündigt er dort beispielsweise an, dass sein nächstes Album sein "allerallerletztes [...] in der Hinsicht" werden würde – damit meint er aller Wahrscheinlichkeit nach, dass es das letzte Album sein wird, das er über "Life is Pain" veröffentlichen wird. Seine darauffolgenden Sätze lassen diesen Rückschluss zu.

Schließlich erzählt Kianush im Anschluss davon, dass er "endlich aus diesem Käfig" entfliehen möchte und förmlich darauf wartet, dass "die Tür aufgeht". Er bleibt in der Metapher und fügt hinzu, dass er schon kurz davor sei, die besagte "Tür" einfach selbst aufzutreten. An ein Label gebunden zu sein, scheint ihn in seiner künstlerischen Freiheit einzuschränken.

"Wenn es nach mir ginge, würde ich jede Woche releasen. Aber es geht leider nicht so einfach. Da ist sehr viel Politik im Spiel. Ich muss erstmal ein paar Kriege führen gegen ein paar..."

... gegen wen denn nun? Naja, das lässt er offen. Denn immer dann, wenn Kianush kurz davor ist, konkreter in seinen Aussagen zu werden, rudert er doch wieder zurück und lässt seine Sätze ins Leere laufen. In diesem Fall sagt er einfach nur, dass er sich nun genug "ausgekotzt" habe.

Seine Twitch-Community scheint zu verstehen, dass es hierbei um Life is Pain und PA Sports gehen könnte. Auf die Frage eines Zuschauers, warum er PAs neuestes, nach seinem Label benannten Album nicht geteilt hätte, kann er jedoch keine Antwort liefern. Eigentlich würden die Singles und alles, was das Label betrifft, automatisch gepostet werden, ohne dass er dafür etwas machen müsse. Er habe keine Ahnung, warum "die" seinen Account diesmal nicht dafür genutzt haben. 

Daraufhin gibt Kianush allerdings zu verstehen, dass er zurzeit eigentlich "eine One-Man-Show" machen und sein Ding komplett alleine durchziehen würde. Niemand könne ihn nun mehr in seiner Musik aufhalten. Er behauptet, nun "komplett entfesselt" zu sein. Später erklärt er auch, dass er sich in der letzten Zeit von vielen Kollegen und Freunden distanziert hätte, da niemand auf seinem "Film" gewesen sei und sich alle "still und leise entfernt" hätten. Das sei für ihn aber auch besser so, sagt Kianush.

Ziemlich eindeutig wird er allerdings, als er sagt, dass er sich plötzlich "irgendwo in einem Geschäftszweig" wiedergefunden hätte, in dem er sich schlicht nicht gut gefühlt hätte. Dass er sich so sehr davon lossagen möchte, scheint einen anstehenden Label-Abgang mehr oder minder zu bestätigen. Als er allerdings einräumt, dass ihm gewisse Dinge leid und wehtun würden, lässt er seinen Satz erneut ins Leere laufen. "Ach, ich will gar nicht drüber reden. Das ist so abgef*ckte Scheiße", sagt Kianush dann an dieser Stelle, anstatt konkret zu werden.

Den Ausschnitt aus dem Livestream kannst du dir hier anschauen:

PA Sports & Kianush hatten zuletzt Meinungsverschiedenheiten

Ganz aus dem Nichts kommt Kianush' Ankündigung also nicht. Zwar ist es nicht so, als würde er einen öffentlichen Streit mit seinem Labelboss austragen – doch noch vor wenigen Wochen hat PA Sports im "100% Realtalk Podcast" mit MC Bogy und B-Lash erzählt, dass er inhaltlich nicht mit allem konform gehe, was Kianush in seinen Livestreams bespricht. Schließlich setzt sich dieser dort immer wieder mit diversen Verschwörungstheorien auseinander, Ausschnitte davon erscheinen regelmäßig auf YouTube unter dem Namen "Mies recherchiert".

Diese Meinungsverschiedenheiten haben auch schon dazu geführt, dass die beiden (on stream!) miteinander telefoniert haben. Dabei scheinen die beiden immer einen sehr reflektierten Umgang zu pflegen. In einem Fall hat PA aber sehr klare Worte für Kianush' Twitch-Community gefunden. Durch seinen verschwörungsnahen Content habe er sich nämlich eine Community voller "schwurblerartigen Typen" aufgebaut, die einen als Verräter ansehen, "sobald du einfach akzeptierst, dass gewisse Dinge vielleicht auch einfach so sind, wie sie erklärt werden". So zumindest die Meinung von PA Sports.

Sollte Kianush demnächst seinen Worten Taten folgen lassen und "Life is Pain" verlassen, würde er es Nael und Sova gleichtun. Noch vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die beiden Rapper fortan nicht mehr Teil des Labels sein werden. Die Beweggründe dahinter kannst du dir hier durchlesen:

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