Laas verrät, wie er den Konzert-Besuch von Kollegah & Farid Bang erlebt hat
Laas & ein Screenshot aus dem Vlog von Kollegah & Farid Bang

Einige dürften sich noch erinnern: Vor etwas mehr als zehn Jahren besuchten Kollegah und Farid Bang ein Konzert von Laas in Oberhausen und filmten dort als Teil ihrer Promophase zu "Jung, brutal, gutaussehend 2" einen Vlog. Im neuen Interview mit Tierstar blickt Laas jetzt auf dieses Aufeinandertreffen zurück und erzählt, wie er das Ganze aus seiner Sicht wahrgenommen hat.

Laas erinnert sich an Tour-Besuch von Kollegah & Farid Bang zurück

Am 12. Oktober 2012 erschien nicht nur Laas' Album "Im Herzen Kind", auch seine damalige Tour startete mit einer Show in Oberhausen.  Diesen Tourauftakt nutzten Kolle und Farid damals, um ihrem Kontrahenten Laas einen Besuch abzustatten – zusammen mit elf weiteren Freunden.

Laas erzählt im Interview mit Tierstar jetzt, dass dies der erste Moment in dem jahrelangen Beef war, der sich für ihn "ernsthaft bedrohlich" angefühlt habe. Zwar sei ihm eigentlich klar gewesen, dass die beiden JBG-Rapper ihn wohl nicht physisch verletzen wollten. Dennoch habe Drohkulisse aus Leuten, die mit verschränkten Armen die Bühne blockieren, ihre Wirkung entfaltet.

"In der Situation, wo ich da stand und sich zwei Leute - einer rechts, einer links an der Bühne - mit verschränkten Armen positionieren, eine Kamera auf dich gerichtet wird, da Leute dabei sind, die kommen nicht aus der Hiphop-Szene, die sind aus einem anderen Kreis. [...] Da ist natürlich eine gewisse Spannung, die da war."

Vor dem Konzert soll eine Mitarbeiterin der Location noch zu Laas in den Backstage gekommen sein, um ihm zu sagen, dass seine "ganzen Kollegen" jetzt da wären und zu fragen, ob sie die alle in den Backstage-Bereich lassen soll. Laas, der davon ausgegangen ist, dass es sich dabei um Ercandize und dessen Homies handeln muss, habe aber abgelehnt, um vor der Show noch kurz seine Ruhe zu haben.

Erst wenige Minuten vor dem Auftritt sei ein Rapper von der Vorgruppe zu ihm gekommen und habe ihm gesagt, dass es ja krass sei, dass Kolle und Farid da sind, erzählt Laas. Er selbst hätte das erst gar nicht geglaubt und einfach weitergemacht, als wäre nichts. Erst als ein anderer Freund dann das Gleiche zu ihm sagte, habe Laas realisiert, dass die beiden wirklich da sind.

Zwar sei der Schock im ersten Moment relativ groß gewesen, schlussendlich habe er sich aber gedacht, dass Kollegah und Farid ihre Show einfach durchziehen würden, wenn er zu deren Konzert kommen würde. Also habe er sich dazu entschlossen, das Gleiche zu tun und ist einfach raus auf die Bühne.

Die Stimmung in der Halle beschreibt Laas als "komisch", weil auch der Crowd nicht klar gewesen sei, ob das nicht eskaliert. Laas habe dann seinen Auftritt gestartet wie immer und die beiden einfach als "Speical Guests" begrüßt.

Wer den Vlog noch kennt, weiß, dass Kolle und Farid das Konzert nach nur zwei Songs auch schon wieder verlassen haben. Laas erzählt, dass er das aber gar nicht so recht mitbekommen habe. Er dachte, die beiden warten an der Bar auf ihn, um ihn nach der Show abzufangen.

"Die ganze Zeit, während ich die ersten zwei, drei Songs gerappt habe, hab ich gedacht: Okay, die werden mich nicht schlagen, aber der Plan wird wahrscheinlich sein, ich muss mich gleich oben irgendwo auf einen Stuhl setzen und sagen, 'Sag mal, du bist das und das.'"

Nach einigen Songs habe sich Laas dann entschieden, in die Offensive zu gehen. Er sei bei einem Freestyle-Part von der Bühne gesprungen und beim Rappen in Richtung der Bar gegangen, wo er Kolle und Farid vermutete. Die beiden hatten in Wahrheit ja aber längst die Halle verlassen und so musste Laas gesenkten Hauptes zur Bühne zurück.

Laas über die Zeit nach dem Tour-Besuch

Heutzutage kann Laas über dieses Aufeinandertreffen lachen, doch das war nicht immer so. Dieses Konzert habe - nicht mal unbedingt wegen des Tour-Besuchs - eine schwierige Zeit für ihn eingeleitet. Die Show war in einer Halle für 500 Menschen gebucht, allerdings hatten sich nur etwa 35 Fans Tickets geholt. Dementsprechend war bereits abzusehen, dass "Im Herzen Kind" ebenfalls floppen würde. Und das war nur der Tourstart, die folgenden zweieinhalb Wochen ging es für die Tour mit dem Zug durch ganz Deutschland.

Zurück in Berlin sei er "todes broke" gewesen und habe sich wieder einen Job als Erzieher suchen müssen. Im gleiche Atemzug verkaufte sich "JBG 2" quasi über Nacht 80.000 Mal.

Hier könnt ihr euch das ganze Interview anschauen (ab 01:09:25 geht es um das Thema):

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