Klartext über Ex-Label 23Hours: ART war "psychisch total fertig"
ART

YouTuberin Sashka, die in ihren Videos immer wieder kritisch auf die Influencer-Szene blickt, hat sich für ihren neuesten Upload mit dem Rapper ART zusammengesetzt. Der hatte zu Beginn des Jahres publik gemacht, dass er eine einstweilige Verfügung gegen sein Ex-Label 23Hours erwirkt hat. In dem Video von Sashka äußert er sich nun erstmals öffentlich zu seiner Zeit bei dem Label, das Anfang 2021 von Dagi Bee und ihrem Mann Eugen Kazakov gegründet wurde.

ART klärt mit Sashka über die Vorfälle bei 23Hours auf

Seit seinem Statement - und auch in der Zeit davor - ist es um ART sehr ruhig geworden. Das Video mit Sashka soll dazu dienen, "einfach den Leuten 'n bisschen Aufklärung zu bieten". Der "Belgisches Viertel"-Interpret zählte schließlich zu den ersten Künstlern von 23Hours – und aus dem Vertrag herauszukommen, sei wohl alles andere als leicht gewesen.

Aber wie ist die Zusammenarbeit überhaupt zustande gekommen? ART schildert das so: Im Jahre 2019 habe er Eugen kontaktiert. Ursprünglich, um ihn mit seinem Kameramann zu connecten. Einige Zeit später hätte sich der Ehemann von Dagi Bee aber nochmal bei ihm gemeldet. Mit der Nachricht, dass er zusammen mit seiner Frau ein Label gründen würde.

Daraus sei ein vorerst freundschaftliches Verhältnis zwischen allen Parteien entstanden. Deswegen habe ART den Vertrag bei 23Hours recht schnell und ohne anwaltliche Beihilfe unterschrieben.

Allzu lange sollte die Geschäftsbeziehung aber nicht andauern. Insgesamt drei Mal habe der junge Künstler eine Kündigung eingereicht, die mit der einstweiligen Verfügung schlussendlich auch durch ein Gericht anerkannt wurde.

ARTs Kündigungen seien von 23Hours nicht akzeptiert worden

Das erste Mal habe er seinen Vertrag mit dem Label im September 2022 kündigen wollen. Im Laufe dieses Jahres hätte er immer mehr zu tun gehabt, gleichzeitig sei der Umgangston im Label aggressiver und lauter geworden. Psychisch habe ihn all das sehr mitgenommen.

Obwohl die Geschäftsführung ART vor Gericht im Nachhinein immer wieder ein "geschäftsschädigendes Verhalten" vorgeworfen hat, sei die Kündigung nicht akzeptiert worden. Im Gegenteil: Eugen Kazakov habe eine Rundmail verbreitet, in der er kommunizierte, dass ART bereits mit einem neuen Team zusammenarbeite – was aber gar nicht der Wahrheit entsprechen würde. Diese Mail sei auch an diverse Producer und Festival-Veranstalter geschickt worden. Das Gericht spricht hier von einer klaren "Täuschung". All das sei passiert, während ART noch unter Vertrag stand und seine erste und einzige Tour gespielt hat.

Der zweite Kündigungsversuch ergibt sich aus einem offenbar gefälschten Vertrag mit einem bekannten Spirituosenhersteller. Das Honorar für eine potenzielle Kooperation sei im Hintergrund nach oben gehandelt worden, ART hätte darüber aber nie Kenntnis erhalten. Nur durch einen Anruf seines Anwalts bei besagter Firma stellte sich heraus, dass dem Rapper stattdessen ein Vertrag mit falscher Geldsumme vorgelegt wurde.

Nicht zuletzt wollte ART aus dem Vertrag rauskommen, weil sein Label-Chef ihn angezeigt hatte. Anfang 2022 hat der junge Künstler ein Auto von Eugen Kazakov geschenkt bekommen – vermeintlich. Mit seinem ersten Kündigungswunsch sei laut Label auch der "Zweck der Verfügungsstellung des Autos" beendet worden, die Leasing-Kosten hätte Eugen fortan über den Rapper verrechnet. Zusätzlich habe er ihm eine Frist gesetzt, um das Auto zurückzugeben, die ART auch eingehalten hätte – zur Anzeige kam es trotzdem.

In dem Video werden noch einige andere Dinge aufgearbeitet. Beispielsweise geht es um einen berüchtigten Frage-Stream, bei dem ART fehlende Interaktion mit dem Publikum vorgeworfen wurde, obwohl er den Chat schlicht nicht gesehen hätte. Auch sprechen die beiden darüber, dass das Label Musik ohne sein Einverständnis releast hat. Dagi Bee wird ebenfalls kritisiert: Sie geht öffentlich kaum auf das Thema ein, war aber bis zum Tag nach ARTs Statement im Januar Geschäftsführerin des Labels.

Das Fazit des Rappers: Man achte künftig eher darauf, "was die Leute tun", nicht auf das, was sie sagen.

Das gesamte Video kannst du dir hier anschauen:

Nach diesem Video will ART nur noch möglichst wenig mit dem Thema in Verbindung gebracht werden. Eine Zeile in einem seiner kommenden Songs sei noch dem Label-Streit gewidmet – danach sei von seiner Seite aus aber alles gesagt.

Gestern hat er über Instagram seine neue Single für den kommenden Freitag angekündigt. "Showtime" wird seinen ersten (freiwilligen) Release seit 2022 markieren.

Alle Details zu ARTs einstweiliger Verfügung kannst du dir hier nochmal durchlesen:

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