Bereits am Montagabend wurde Diddy in New York festgenommen. Gestern folgte die offizielle Anklage vor Gericht. Die Hauptanklagepunkte? Verschwörerische Erpressung und Sexhandel. Um zu verhindern, dass der US-Rapper hinter Gittern auf den Beginn seines Prozesses warten muss, bot sein Verteidiger eine stattliche Kaution – jedoch ohne Erfolg.
Verschwörerische Erpressung & Sexhandel: Diddy plädiert auf nicht schuldig
Seit gestern steht fest: Der Bad-Boy-Mogul muss auf seinen Prozessbeginn warten und das, in Untersuchungshaft. Den Antrag von Diddys Verteidigung auf Kaution in Höhe von 50 Millionen US-Dollar sowie Hausarrest mit Fußfessel wurde von der Haftrichterin abgelehnt.
Grund dafür ist, dass die Staatsanwaltschaft Sean Combs als gefährlich einstuft. Eine Rolle spiele auch die Schwere der Vorwürfe, mit der eine potenziell lebenslängliche Haftstrafe einhergehen könnte und die daraus resultierende Fluchtgefahr. Minimal drohe dem Rapper nach Angaben von Reuters eine 15-jährige Haftstrafe. Hinzu kommt, dass Diddy in der Vergangenheit bereits versucht haben soll, Zeuginnen und Zeugen einzuschüchtern sowie die Strafverfolgungsbehörden durch Bestechungen zu behindern.
Gegen die angeordnete Untersuchungshaft wolle Diddy, laut seines Anwalts Marc Agnifilo, Berufung einlegen. So soll heute eine erneute Anhörung mit einem anderen Richter stattfinden.
Im Zuge der offiziellen Anklage wurde auch die Anklageschrift veröffentlicht. Das öffentlich einsehbare Dokument umfasst insgesamt 14 Seiten. In dieser wird Diddy als "Kopf einer hochkriminellen Organisation" betitelt. Weiter wird dem 54-Jährigen vorgeworfen, dass er gewalttätig gegenüber Frauen gewesen sei. Außerdem soll Diddy Angestellte wie Security oder Haushaltspersonal dazu gezwungen haben, ihn zu decken. Der Staatsanwalt Damian Williams formuliert die zentralen Anklagepunkte folgendermaßen:
"Die Anklage wirft ihm vor, dass Combs Frauen und andere Leute jahrelang in vielfältiger Weise missbraucht und ausgebeutet hat. Combs übte Gewalt aus und drohte mit Gewalt, um seine Opfer zu Sexorgien mit männlichen Prostituierten zu zwingen. Einige dieser Prostituierten ließ er aus anderen Bundesstaaten zu sich bringen."
Genauer bezichtigt die Staatsanwaltschaft Diddy, ebendiese Sexorgien geplant, kontrolliert und häufig gefilmt zu haben. In seinem Haus sollen rund 1.000 Flaschen Baby-Öl sichergestellt worden sein. Der Bad-Boy-Entertainment-Chef hingegen beteuert weiterhin seine Unschuld. Sein Anwalt Marc Agnifilo äußerte, dass Diddy hinsichtlich der Anklage dennoch "zuversichtlich" und "Guter Dinge" sei.
Die Anklage basiert neben rund 50 Zeugenaussagen auf verschiedenen Beweismitteln, die bei den Razzien im März dieses Jahres in Diddys Villen sichergestellt wurden: