ZDF-Doku: "MPU King" gesteht Dokumentenfälschung
Ein Mann unterschreibt

Anfang des Jahres war es bei der Firma "MPU King" in NRW zu mehreren Hausdurchsuchungen gekommen. Das Unternehmen - für das zahlreiche Deutschrapper immer wieder geworben hatten - steht im Verdacht, MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) Dokumente im großen Stil gefälscht zu haben. Das ZDF-Format Die Spur hat nun eine ganze Doku über "MPU King" veröffentlicht.

Neue Doku über "MPU King" erschienen

Aus der Doku geht hervor, dass es wohl tatsächlich die Recherche des inzwischen als YouTuber aktiven Ex-Rockers Ali Osman gewesen sei, welche die Ermittler auf die Spur von "MPU King" gebracht hat. Hinter "MPU King" steckte der ehemalige DJ Deniz K., der sich mittlerweile in Dubai aufhält.

Zum Ende der Doku ist Deniz K. bereit, in einem Interview Fragen zu beantworten. Dass er ebendieses Interview am Steuer eines Autos mit dem Handy in der Hand führt, hat schon fast eine gewisse Komik. Im Zuge des Gesprächs gesteht er, Dokumente gefälscht zu haben. Allerdings behauptet er, dass es sich dabei nur um Erste-Hilfe-Bescheinigungen und Sehtests gehandelt habe.

"Erste Hilfe- und Sehtest-Bescheinigungen, ja, die hab' ich gefälscht. Gebe ich zu, das hab' ich gemacht. Weil Leute zu mir kamen und gesagt haben: 'Ey, ich brauche Erste-Hilfe aber ich habe keinen Bock, da neun Stunden irgendwo rumzusitzen.' Ich hab' das als Service gesehen, ich hab das gar nicht als Fälschung gesehen, wie ich das heute sehe."

Abstinenznachweise will er hingegen nicht gefälscht haben; dahingehend verweist er auf die Kunden seines Angebots. Die hätten sich selbst um diese Nachweise kümmern müssen und sich dementsprechend auch selbst strafbar gemacht, wenn es dort zu Fälschungen gekommen sei. Weiter behauptet er, in Wahrheit gar nicht an der Spitze von "MPU King" gestanden zu haben. Den wahren "Kopf der Schlange" könne er jedoch erst im Laufe des noch anstehenden Gerichtsverfahrens identifizieren.

Die Rapper, die für "MPU King" geworben hatten, entlastet er:

"Die ganzen Rapper oder Influencer, die haben mit der ganzen Sache nichts zu tun. Weder ein Manuellsen, noch Massiv, noch ein Hafti. Egal welcher Rapper, die wussten nichts von irgendwelchen Straftaten."

Während die meisten lediglich für das Unternehmen geworben hatten, soll Manuellsen angeblich auch eine der "MPU King"-Filialen betrieben haben. Manu hatte nach den Razzien aus dem Januar öffentlich angegeben, sich an dem Geschäft "nicht bereichert" zu haben. Ihm zufolge ginge es bei der ganzen Sache nur darum, ihn ins Gefängnis zu bringen. Die Staatsanwaltschaft soll gegenüber Die Spur angegeben haben, dass lediglich gegen einen Hauptverdächtigen ermittelt wird – mutmaßlich also nur gegen Deniz K. und keine weitere Person.

Die gesamte Doku gibt es in der ZDF Mediathek.

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