Fugees-Mitgründer Pras Michel geht rechtlich gegen Lauryn Hill vor. Da berichtet das amerikanische Magazin Variety. Konkret wirft er Lauryn Hill vor, sie habe ihn angeblich um Geld betrogen, finanziell unter Druck gesetzt und Vertragsbruch begangen.
Rechtsstreit bei den Fugees: Lauryn Hill von Pras Michel verklagt
Die Fugees-Reunion-Tour aus dem vergangenen Jahr war recht kurzweilig: Nach etwa der Hälfte der Stopps wurde die Tournee abgesagt. Lauryn Hill hatte damals als Grund eine "schwerwiegende Stimmbelastung" angegeben. Die ausgefallenen Dates sollten eigentlich dieses Jahr nachgeholt werden, allerdings wurden auch diese Termine (zumindest für Nordamerika) wenige Tage vor Tourbeginn abgesagt.
Pras Michel behauptet in seiner Klage nun, dass Lauryn Hill ihn und Wyclef Jean, das dritte Fugees-Mitglied, mit der Reunion-Tour finanziell betrogen hätte. So soll sie die komplette Kontrolle über die Finanzen des Projekts übernommen haben. Im Zuge dessen habe sie angeblich Teile der Produktionskosten schlicht erfunden, um Geld in ihre eigene Tasche zu wirtschaften, heißt es in der Klage. Weiter sei eigentlich geplant gewesen, die Einnahmen fair unter allen drei Mitgliedern aufzuteilen. Allerdings soll sich Lauryn Hill schlussendlich 40 % der Einnahmen vorab gesichert und dann erst die restlichen 60 % durch drei geteilt haben, sodass Pras Michel und Wyclef Jean am Ende jeweils nur 20 % bekommen hätten. Die beiden hätten erst im Nachhinein davon erfahren und eine Finanzprüfung gefordert, die allerdings abgelehnt worden sei.
Darüber hinaus soll Lauryn Hill eigenmächtig ein Angebot des Coachella Festivals über fünf Millionen Dollar für einen Auftritt der Fugees abgelehnt haben. Der angebliche Grund: No Doubt hätte auf dem Festival-Plakat weiter oben als die Fugees gestanden.
Pras Michel glaubt, Lauryn Hill habe absichtlich seine finanziell prekäre Situation ausgenutzt, nachdem er im letzten Jahr des Betrugs an der US-amerikanischen Regierung schuldig gesprochen worden war. Außerdem habe sie mit ihrer Unpünktlichkeit dem Ruf der Fugees nachhaltig geschadet. Demnach sei die 2024-Tour von Veranstalter Live Nation abgesagt worden, weil zu wenig Tickets verkauft wurden. Dies sei laut Pras Michel darauf zurückzuführen, dass Fans kein Vertrauen mehr in die Gruppe hätten. Lauryn Hill hatte damals vermeintlichen Hetzkampagnen in den Medien die Schuld für die Absage gegeben.
Lauryn Hill antwortet auf die Klage
In einer Stellungnahme gegenüber Variety bezeichnet Lauryn Hill die Klage ihres Bandkollegen als "haltlos" und "voller falscher Behauptungen und ungerechtfertigter Angriffe". Sie wiederum behauptet, dass Pras Michel mehr als genug für die Tour bezahlt worden wäre und sie ihm angeblich sogar Geld geliehen hätte, das er bis heute nicht zurückgezahlt habe.
Pras Michels Anwalt wiederum bezeichnet die Antwort der 49-Jährigen als "kategorisch falsch" und verweist auf die abgelehnte Finanzprüfung.
