Die 12 größten Output-Monster im Deutschrap

The Twelve: Whisky und Rap haben viel gemeinsam. Man kann sie mit einfachen Mitteln produzieren, durch Skills und Hingabe werden aus ihnen beeindruckende Kunstwerke. Das braucht seine Zeit: Nur Whiskys, die 12 Jahre lang gereift sind, finden ihren Weg in den Chivas 12. Gemeinsam mit @chivasregal suchen wir nach den Momenten der Rap-Geschichte, die die Zeit überdauern. Immer im Zeichen der Zwölf.

Heute geht es um 12 Acts, die mit ihrer hohen Output-Frequenz immer wieder neue Level anstreben. Jedes Release verfeinert das Handwerk, fügt der Diskografie neue Noten hinzu, lässt den Künstler reifen. DAS sind Deutschraps fleißigste Master Blenders!

Kontra K – Der Purist

Es müssen nicht immer die großen Experimente sein, wenn du genau weißt, wohin du willst und wer du bist. Kontra K steht wie kaum ein zweiter Act in Deutschland für Konsequenz und sauberes Arbeiten. Seit dem ersten Major-Deal 2015 ("Vom Schatten ins Licht") veröffentlicht der Berliner jedes Jahr ein neues Album. Seit 2016 geht jedes davon geradewegs auf Platz 1 der Charts. Und auch wenn jede Platte neue musikalische Einflüsse bereithält, bleiben die Grundzutaten dieselben: Hunger, motivierende Energie und Kampfgeist. Und er lebt es vor. Trotz der engmaschigen Strukturen in der Welt der Majors, die detaillierte Promo-Pläne beinhalten, liefert Kontra K Jahr für Jahr wieder ein Highend-Produkt ab.

Money Boy – 12 Jahre gereift/Was lange währt, wird endlich gut

Niemand dürfte überrascht sein, dass Gucci Mane zu den größten Vorbildern des Boys gehört. Der Trap King aus Atlanta hat in den 17 Jahren nach seiner ersten großen Single "Icy" über 70 Mixtapes veröffentlicht. Money Boy kommt zwischen 2012 und 2015 durchschnittlich 9 Tapes pro Jahr, wird mancherorts teilweise trotzdem noch für "Dreh den Swag auf" belächelt und nicht endgültig ernst genommen. Teils von Rappern, deren Halbwertszeit im Biz er längst um ein Vielfaches übertroffen hat. Mittlerweile hat der Wiener einen 12-jährigen Reifeprozess durchlebt und kann wahrhaftige Hits wie "Monte Carlo", "Drip Drop" oder "Benny Blanco" zu seinem Katalog zählen. Es hat gedauert, aber mittlerweile vermischt er Flow, Lyrics und – last but not least – Swag miteinander wie ein Master Blender, der alle seine Zutaten in- und auswendig kennt.

morten – Masse mit Klasse

Eine große Menge an Output allein ist zwar ein Nachweis für ein ambitioniertes Mindset, aber noch lange kein Qualitätsmerkmal per se. Aber morten beweist seit Jahren, dass Masse und Klasse sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. Seine Produktionen für die Immer-Ready-Jungs haben Tiefe, sind verspielt und experimentierfreudig. Das gilt genauso für seinen eigenen Output – und der hat besonders 2020 sämtliche Grenzen gesprengt. Alleine auf der 10-teiligen "ESCAPE THE CiTY"-Reihe, die später zu "RETURN TO THE CiTY" und beim Finale zu "We Built This City" wurde, findet man 120 Tracks mit den unterschiedlichsten Ausprägungen. Auch dieses Jahr zeigt er sich wieder fleißiger und einzigartiger als die meisten Acts, die man sonst in der Szene findet. In unterschiedlichen Konstellationen hat er Projekte mit Ziry, Carlifornia, Rrari Papi, SBM, Al Kareem oder solo gedroppt. Die Diskografie von morten ist ein nebliger Dschungel, bei dem hinter jeder Ecke eine Überraschung entdeckt werden will.

BHZ – Die Crew ist omnipräsent

Seit die Schöneberger Jungs von der Church in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts die Szene geentert haben, kommt man nicht mehr um sie herum. Zum Glück. Ihre Musik prägt in den letzten Jahren den Vibe und Sound einer ganzen Generation, sie haben Hits gedroppt, die viele durch schwere Zeiten geholfen oder in guten Zeiten begleitet haben. In bester Wu-Tang-Manier treten dabei immer mal wieder alle oder einige Jungs gemeinsam in Erscheinung oder droppen zwischendurch Solo-Releases, auf denen natürlich auch diverse Homies Platz finden. Trotz all der unterschiedlichen Facetten von Monk, Ion Miles, Big Pat, Dead Dawg und Longus Mongus sind alle Songs unverkennbar BHZ. Seit Anfang 2019 können Fans sich über durchschnittlich 2,5 Alben aus dem Hause BHZ pro Jahr freuen.

Haiyti – Deutschraps fleißigste Frau

Viele Rapperinnen haben es mittlerweile geschafft, ihr Business über die Musik hinaus auszuweiten. Seien es Eistee, Parfüm oder als Schauspielerin – hart gearbeitet wird vielerorts. Im Studio scheint aber niemand so unaufhaltsam zu sein wie Haiyti. Seit 2018 hat die Hamburgerin sechs Studioalben veröffentlicht, zuletzt in den Kalenderjahren 2020 und 2021 jeweils zwei an der Zahl. Hinzu kommen zwei EPs sowie ein Mixtape. Sie liebt es, Trends zu setzen, durch Experimente eine Pionierin zu sein, supportet unbekannte Acts, arbeitet auf einem Track mit Pianist Chilly Gonzales zusammen und covert auf dem nächsten einen Ärzte-Klassiker. Auch wenn Deutschrap sehr gut darin ist, Vorbilder zu imitieren: Eine zweite Haiyti wird es niemals geben können.

Eko Fresh – Bars ohne Ende

Elf Studioalben sind schon mal eine amtliche Menge an Bars. Besonders wenn man den Ruf von Ekrem Bora als Ghostwriter bedenkt. In der Zeit bei EGJ dürften so manche Zeilen nicht auf den eigenen Releases gelandet sein und trotzdem geht dem Kerl bis heute nicht das Material aus. Manche Köpfe sind einfach zum Rappen gemacht. Neben diversen LPs, EPs und Mixtapes hat Eko Fresh seinen Ideenreichtum und vor allem seinen Fleiß in seiner Bars-Reihe eindrucksvoll demonstriert. Was bereits 2008 mit "200 Bars" losging, wurde nach und nach zu einem Running Gag bei Eko. "300 Bars", "500 Bars" und "700 Bars" reichen gemeinsam eigentlich schon fast als Autobiografie. An einigen Stellen sind es quasi gerappte Hörbücher. 2014 dann die "Meisterprüfung": 1000 Bars als Freetrack, einfach um die Fans zu flashen. Ein ganzes Album, gefühlt mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. Als man dachte, mehr geht nicht, droppt Eko Anfang 2020 eine Line für jedes Jahr seit dem Anfang unserer Zeitrechnung. Ein wahres Output-Monster.

Capital Bra – Wilde Release-Phasen

Auch wenn Capi in den sieben Jahren seit seinem Debüt "Kuku Bra" bereits zehn Alben auf dem Konto hat – davon zwei im Jahr 2022 – bekommt man das Gefühl, er würde sich zuletzt etwas beruhigen. Der Berliner Rapper lotete wie kein Zweiter die Möglichkeiten der digitalen Welt aus, als er 2018 lost irgendwo zwischen Charterfolgen und einem auseinanderfallenden Label war. Auf seinem damals frischen YouTube-Kanal erschienen zwischen dem 6. November und dem 17. Dezember stolze zehn Songs, von denen nur einer kein Video spendiert bekam (auch wenn die Clips eher simpel gehalten wurden). Am 7. und am 10. November erschienen je zwei Musikvideos. Man kann sich nur vorstellen, was für eine wilde Zeit das damals im Studio gewesen sein muss. Ein ikonischer Songtitel aus dieser Zeit: "Heute gemacht" ft. KC Rebell.

Ufo361 – Acker jeden Tag

Dass Ufo361 im laufenden Jahr noch kein neues Album veröffentlicht hat, verzerrt ein wenig die Realität. Dass er es sich heute leisten kann und gelernt hat, sich die Zeit zu nehmen, die er braucht, ist ein Ergebnis wilder Jahre. Nach dem Neustart seiner Karriere mit "Ich bin ein Berliner", einer der ersten deutschsprachigen Trap-Hymnen, ist sein Credo: Fokus, Konzentration, ackern jeden Tag hart, hart, hart, hart für die Fam. Mit seiner Berliner-Mixtape-Reihe bringt er sich 2016 und 2017 zunächst in die erste Startreihe als Pionier für eine neue Generation von Deutschrap-Fans. Und im Anschluss lässt er sich sein Hak nicht nehmen, bleibt konsequent, droppt ab 2018 jedes Jahr zwei Alben (davon ein Kollaboalbum mit Ezhel) – und zwar immer top-notch.

Fler – Keiner kommt klar mit ihm

Flizzy hatte 2014 mal "Keiner kommt klar mit mir" als Albumtitel gewählt. Das mag vor acht Jahren vor allem auf diverse Streitigkeiten bezogen gewesen sein. In diversen Interviews, Streams und Stories hat er über all die Jahre aber immer wieder auch klargestellt: Seine Arbeitsmoral ist anders! Nicone, Animus, Silla, Sentino, Jalil und Mosenu – alle waren mal mehr oder weniger fest in Flers Team, keiner von ihnen wirklich lange. Es gibt immer auch eine andere Seite der Medaille, aber das der Grind des Ex-Aggro-Members seinesgleichen sucht, ist überall bekannt. Das schlägt sich auch in nackten Zahlen nieder. 17 Soloalben, 7 Kollabos und viele weitere kleinere Releases und Singles. Was dabei besonders beeindruckend ist: Sowohl in der ausklingenden CD-Ära als auch in der Zeit von MP3s und im Streaming-Zeitalter platzierte Flizzy jedes seiner Alben seit 2005 in den Top 10 – nur bei den Kollaboalben gibt es in Form von "Südberlin Maskulin" (2008) mit Silla einen kleinen Fleck auf der ansonsten weißen Weste.

Kollegah – Die Punchline-Maschine

Zählt man die Kollabos und die Solos zusammen, kommt man bei Kolle in den 16 Jahren seit dem Debüt "Alphagene" auf 15 Album-Releases. Amtlich über so einen langen Zeitraum. Beeindruckender wird das Ganze durch weitere Faktoren. Zum einen dürfte es etwas zeitintensiver sein, Kolle-Texte zu schreiben als ein Ufo-Album – ohne Hate, einfach als mutmaßliches Fakt. Zum anderen feuert Kollegah zusätzlich zu seinen in der Regel umfangreichen Alben (zwischen 17 und 22 Tracks) noch so manches Mixtape raus. Da wären unter anderem die drei "Hoodtapes" mit 26-31 Anspielstationen oder das "Golden Era Tourtape" mit stolzen 28 Tracks. Was diesem Kopf sowohl in der Masse als auch in der Qualität schon für Punchlines entsprungen sind, geht auf keine Kuhhaut mehr wie 'ne defekte Melkmaschine. Sein Output spielt auch gerne mal in Promophasen in einem ganz eigenen Universum. Wie "Doctor Strange". Ok, reicht.

187 Strassenbande – Mehr Flut als Ebbe

Seit mit "High & Hungrig" 2014 erstmals ein 187-Release in den Top 10 der Charts landete, haben die Jungs aus Hamburg einen klaren Fokus gewonnen. Für die Crew, die von ganz unten kommt, bedeutet Musik seitdem finanzielle Unabhängigkeit. Wie sich das in Sachen Album-Frequenz niederschlägt, seht ihr hier – gezählt werden pro Jahr sämtliche Solo- und Kollaboalben von und mit Maxwell, Gzuz, Bonez, LX und Sa4:

  • 2014: 1 (High & Hungrig)
  • 2015: 3 (Sampler 3, Obststand, Ebbe & Flut)
  • 2016: 2 (High & Hungrig 2, Palmen aus Plastik)
  • 3 (Kohldampf, Sampler 4, Neue Deutsche Quelle)
  • 2018: 2 (Wolke 7, Palmen aus Plastik 2)
  • 2019: 1 (Obststand 2)
  • 2020: 3 (Hollywood, Hollywood Uncut, Gzuz)
  • 2021: 2 (Sampler 5, Inhale/Exhale)
  • 2022: 5 (Große Freiheit, Wazabi, Kein Plan, Organisiert, Palmen aus Plastik 3)

Die Jungs sind eine mehr als verlässliche Quelle für frisches Material. Endgültig einen Platz in dieser Liste mit Deutschraps größten Output-Monstern sichert aber der Triple-Move von 2022. Am 26. Mai droppten gleich 3/5 der 187 Strassenbande neue Soloalbum. Alle schafften es in die Top 10. "Wazabi" von LX schaffte es auf Platz 3, Maxwells "Kein Plan" auf Position 4 und Sa4 landete mit "Organisiert" auf der 6.

Luciano – Mit Konstanz an die Spitze

Wenn man einen Blick zurückwirft, bekommt man das Gefühl, Lucianos Weg in die erste Reihe des Rap-Games war von Anfang an nur eine Frage der Zeit. Relativ unaufgeregt, ohne unschöne Begleiterscheinungen oder großes Trara lag der Fokus immer auf der Musik. Seit 2016 erscheint jedes Jahr ein neues Release, jedes Jahr scheint der Berliner dabei eine Stufe auf der Leiter nach oben zu klettern. Dabei war er nie als Albumkünstler zu verstehen. Seine Paradedisziplin sind Hits und Ohrwürmer, mal ruhiger, mal mit aller Brachialität. Seit 2017 pflastern daher Goldplatten seinen Weg. "Vorankommen", "Ballin'", "Meer", "Fendi Drip", "Mios mit Bars" oder zuletzt "Schmetterling" und "Beautiful Girl". Luciano hat es mit beständiger Arbeit geschafft, aus der Rap Bubble auszubrechen, Männer und Frauen zu erreichen und trotzdem nie seine Authentizität oder die klare Zugehörigkeit zum Rap zu verlieren. Im September 2022 ist er mit mehr als 5,8 Millionen monatlichen Hörer*innen auf Spotify Deutschraps unangefochtene Spitze.

Einen Unterschied haben Whisky und Rap übrigens auch: Während man von Rap nie genug bekommen kann, muss man Whisky bewusst und bewusst und verantwortungsvoll genießen. Informationen zu "Genuss mit Verantwortung" findest du auf massvoll-geniessen.de.

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