Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carlos Kasper sorgt sich um den Zustand des in Iran inhaftierten kurdischen Rappers Saman Yasin. Kasper ist politischer Pate des seit fast einem Jahr in Haft sitzenden Rappers. Yasin wurde wohl zwischenzeitig in eine Psychiatrie verlegt, in der es immer wieder zu Folter kommen soll, berichtet Kasper. Scheinbar, direkt nachdem er ein gerechtes Gerichtsverfahren für sich gefordert hatte.

Saman Yasin sitzt seit rund 300 Tagen in Iran im Gefängnis

Kasper erklärt in einer Mail an den Deutschlandfunk, dass Saman Yasin aufgrund seiner kurdischen Herkunft in besagter Psychiatrie womöglich besonders viel Willkür und Folter ausgesetzt sei. Die Situation beschreibt er als "sehr alarmierend". Daher sei es besonders wichtig, Aufmerksamkeit für Yasin zu generieren. Nur so könne man verhindern, dass das iranische Regime ihn einfach verschwinden lasse.

In der Psychiatrie soll dem 27-Jährigen eine unbekannte Substanz injiziert worden sein, wie er der Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtet. In der Folge habe er für mehr als 24 Stunden das Bewusstsein verloren und zwei Tage lang mit Sehstörungen zu kämpfen gehabt. Mittlerweile wurde Saman Yasin anscheinend in ein Gefängnis zurückverlegt. Bereits in der Vergangenheit soll das iranische Regime versucht haben, unter Folter ein Geständnis des Rappers zu erzwingen. Unter anderem hat es wohl eine Scheinhinrichtung gegeben.

Saman Yasin wird die versuchte Tötung von Sicherheitskräften vorgeworfen, er wurde im Oktober des letzten Jahres im Zuge der landesweiten Proteste gegen die Regierung festgenommen. Zwischenzeitig war er bereits zum Tode verurteilt worden, das Oberste Gericht gab seinem Berufungsgesuch jedoch statt, sodass das Urteil aufgehoben wurde. Aktuell wartet Yasin auf einen neuen Prozess.

Toomaj Salehi, ebenfalls ein bekannter iranischer Rapper, wurde Mitte dieses Monats zu sechs Jahren Haft verurteilt. Auch er soll gefoltert worden sein. Zwischenzeitig stand die Todesstrafe im Raum: