Gzuz hat sich vom Fotografen Pascal Kerouche für Stoked interviewen lassen und ist in dem knapp einstündigen Gespräch auch auf seine letzte Haftstrafe zu sprechen gekommen. Konkret geht er dabei auf das Gerichtsverfahren und vor allem den Richter in der ersten Instanz, Johann Krieten, ein. Dieser soll Gzuz vorgeführt haben.
Gzuz mit Statement zu pensioniertem Richter Johann Krieten
Der Fotograf spricht Gzuz auf seine Haftstrafe an und fragt ihn, ob er das Ganze nicht irgendwann als "unnötig" empfunden hätte.
"Unnötig", so das 187-Mitglied, sei das Ganze auf jeden Fall gewesen – aber "von allen Seiten". Damit spielt er auf den Richter Johann Krieten an, dessen Namen er in dem Interview allerdings nicht nennt. Gzuz zufolge habe sich Johann Krieten im Gerichtssaal unangemessen provokant verhalten, weshalb sich der Rapper ihm gegenüber auch nicht korrekt verhalten hätte. Er wolle sich schließlich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Die Schuld an der Auseinandersetzung sieht Gzuz dabei eindeutig bei dem Amtsrichter.
Das 187-Mitglied unterstellt dem Richter, von Beginn an voreingenommen gewesen zu sein. Er geht deshalb davon aus, dass sein Verhalten im Gerichtssaal ohnehin keinen Einfluss auf das Strafmaß genommen hätte. Er war damals im Versace-Pulli vor Gericht erschienen und sparte auch im Verhandlungssaal nicht an 187-Gangzeichen.
Trotzdem ist er der Meinung, es wäre egal gewesen, ob er sich respektvoll oder ablehnend verhalten hätte, die "Kelle" wäre sowieso gekommen. Die Kelle in dem Fall ist eine Haftstrafe von einem Jahr und 6 Monaten sowie eine Geldstrafe in Höhe von 510.000 Euro. Gegen dieses Urteil hatte Gzuz bekanntlich Berufung eingelegt.
Zur Urteilsverkündung soll Johann Krieten Berichten zufolge Folgendes gesagt haben:
"Wer, wenn nicht Sie, gehört in den Knast? Sie sind ein Sozialrüpel, Sie missachten die Regeln des sozialen Miteinanders auf das Übelste."
Dem entgegnete Gzuz übrigens wohl "Sie auch".
An seiner Meinung über den ehemaligen Amtsrichter hat sich bis heute wenig geändert. So berichtet Gzuz von einer Begegnung mit Johann Krieten nach seiner Haftentlassung. Der Richter soll versucht haben, ihm zur Geburt seines Sohnes zu gratulieren – damit stieß er jedoch primär auf Unverständnis:
"Was er alles mit mir gemacht hat, Bruder. Und dann steht er da und lacht mich an."
Was in dem Kontext noch wichtig zu wissen ist: Weil Gzuz einen Gerichtstermin bei Krieten versäumt hatte, kam die Polizei zu ihm nachhause. Er fuhr daraufhin zum Amtsgericht, wo der Rapper auf Anweisung des Richters für 90 Minuten in eine Zelle gesperrt wurde. Außerdem wurde ein Haftbefehl gegen Gzuz erlassen. Der Rapper erstattete später Anzeige gegen den Richter – wegen Freiheitsberaubung und Rechtsbeugung.
Johann Krieten: Gzuz spricht über Hamburgs wohl bekanntesten Amtsrichter
Pascal und Gzuz kommen noch auf den Ruf von Johann Krieten zu sprechen. Der inzwischen 68-Jährige ist letztes Jahr in den Ruhestand gegangen und ist vor allem über seine besonders streng ausfallenden Urteile bekannt geworden. Von Zeitungen wurde er deshalb öfter auch als "Knallhart-Krieten" bezeichnet. Unter Kollegen sei Krieten angeblich ebenfalls äußerst unbeliebt gewesen, so Pascal und Gzuz.
In dem Interview fahren Pascal und Gzuz durch Hamburg und klappern diverse Spots ab, zu denen der Rapper dann recht persönliche Details liefert. So unter anderem auch über seine Kindheit.
Das ganze Video könnt ihr euch hier anschauen:
