Trotz Angebot: Warum Samy Deluxe damals KC Rebell & PA Sports nicht gesignt hat

Samy Deluxe ist in der neuesten Folge von Tierstars "Echter gehts nicht"-Podcast zu Gast. In dem über zweistündigen Talk geht es nicht nur um "Members Only", sein nächstes Album mit Morlockko Plus, sondern auch um deutlich weiter zurückliegende Meilensteine seiner langen Rap-Karriere. So kommen die beiden auf Samys Arbeit als Labelboss zu sprechen – und im Zuge dessen auch auf überraschende Deluxe Records-Anwärter.

Deluxe Records: Samy Deluxe & Manuellsen scheinen verschiedene Meinungen zu haben

Recht schnell gibt Samy zu verstehen, dass die damalige Labelarbeit mit seiner Persönlichkeit schlicht "nicht gematcht" habe. Dafür hätte er seine eigenen Visionen zu wenig durchsetzen wollen. Er habe seine Artists seinerzeit einfach "machen lassen", ohne viel Einfluss zu nehmen – zumal er zu der Zeit ohnehin oft gar nicht vor Ort, sondern in den Vereinigten Staaten unterwegs gewesen sei. Auch wirtschaftlich habe sich das Projekt kaum gelohnt; nach eigener Aussage konnte er an keinem seiner Künstler verdienen.

Zur Erinnerung: Zwischen 2003 und 2009 führte Samy sein eigenes Label Deluxe Records. Neben den Hamburger Signings Headliners und Illo kamen mit Manuellsen sowie Snaga & Pillath auch Rapper aus dem Ruhrgebiet hinzu. Ali As und Tua waren ebenfalls Teil der musikalischen Entourage.

Manuellsen hätte ihm damals noch die meisten Möglichkeiten geboten, an seiner Musik mitzuwirken, so Samy. Tierstar erinnert sich hier an einen eigenen Talk mit Manu. Dort hätte er den Eindruck bekommen, dass es dem "König im Schatten" zu der Zeit wohl sehr wichtig gewesen sei, seinen "Anhang" immer dabei zu haben. Hiermit spielt Tierstar auf KC Rebell und PA Sports an, die zur damaligen Zeit natürlich noch weit von ihrem heutigen Standing entfernt waren.

Samy habe all das gar nicht so wirklich mitbekommen. Eine Sache ist ihm aber im Kopf geblieben:

"Ich weiß auf jeden Fall, dass [Manuellsen] schwarz auf weiß mir quasi irgendwie angeboten hat, die zu signen, die eben später als KC Rebell und PA Sports beide super erfolgreich geworden sind."

Zu einem Signing ist es aber nie gekommen. Für Samy waren sowohl KC als auch PA einfach "so 17-jährige Dudes, die [...] gut rappen" konnten. Ausschlaggebend war, dass Deluxe Records zu dem Zeitpunkt schlicht keine weiteren Künstler hätte aufnehmen können – von seiner Seite aus sei das abgeschlagene Angebot also gar nicht negativ gemeint gewesen.

In einem Ausschnitt aus Tierstars Interview mit Manuellsen, der an dieser Stelle in der aktuellen Podcast-Folge eingeblendet wird, rezitiert der in Mülheim aufgewachsene Rapper die Geschichte jedoch etwas anders. Laut Manu habe man ihn damals vor die Wahl gestellt: Entweder er bleibt dem Label oder aber seinen "Homies" KC Rebell und PA Sports treu. Heute wissen wir: Nach nur einem veröffentlichten Mixtape hat Manuellsen Deluxe Records den Rücken gekehrt. Samy hält gegen, dass die Wege der beiden sich aus ganz anderen Gründen getrennt hätten. Diese benennt er allerdings nicht näher.

Hier kannst du dir die vollständige Podcast-Folge anschauen. Nach knapp einer Stunde reden die beiden über die Deluxe Records-Zeit:

Auch abseits der Labelarbeit hat Samy mit geschäftlichen Aspekten der Deutschrap-Szene herzlich wenig am Hut. Besonders wenig Verständnis kann er für berühmt-berüchtigte Rapper-Produkte aufbringen:

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