Tiefkühlpizzen, Eistee & Co.: Warum Samy Deluxe Rapper-Produkten nichts abgewinnen kann
Samy Deluxe

Samy Deluxe macht zurzeit Welle für sein am Freitag erschienenes Album "Hochkultur 2". Im Zuge der Promophase ist Samy beim Tagesspiegel im Interview zu Gast und erklärt dort, warum er Abseits der Musik kein Produkt auf den Markt bringt und warum ihm dieser Verkaufswahn generell etwas suspekt erscheint.

Samy Deluxe über Rapper-Produkte

Dass man Hiphop dafür nutzt, sich ein Business aufzubauen, ist Samy zufolge grundlegend erstmal nicht verwerflich. Im Gegenteil: "Das entspringt ja auch dieser Hustler-Kultur, die im Original-Hiphop, so wie ich ihn auch kennengelernt habe, auch verankert ist." Die Ausmaße, die das Ganze angenommen hat, seien jedoch fragwürdig.

Tiefkühlpizzen und Eistee hätte eben keine "kulturellen Facetten". Das sei nur noch ausgelegt aufs Geld machen. Seine Zeile "Maximalprofit Kapitalregime" fasse das ganz gut zusammen, findet Samy.

"Gerade im Hiphop wird mittlerweile jeder gefeiert, der irgendwie Geld macht – egal, wie niedrig die Qualität ist oder wie krebserregend die Produkte sind, die er Jugendlichen verkauft."

Er selbst würde sich schlecht fühlen, wenn er etwas verkaufen würde. Musik sei für ihn mittlerweile ein Hobby, darum ist auch keine Tour und kein Festival-Auftritt geplant: "Ich mache in Bezug auf dieses Album nichts, womit ich Geld verdienen könnte." Er hoffe einfach, dass seine Platte ein paar Leute intellektuell stimulieren würde.

Ob es eine Distanz zwischen ihm und den nachfolgenden Rap-Generationen gibt? Ja, meint Samy, da wäre schon eine gewisse Diskrepanz, aber keine Verbitterung. Er glaube, dass seine Karriere wahrscheinlich "krasser" war, als die vieler aktueller Artists, "weil es Erfolg in der echten Welt war und nicht alles digital".

Ähnliches hatte Samy bereits vor Kurzem gegenüber dem Stern geäußert, bezogen auf seinen Breakout-Hit "Weck mich auf":

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de