Too $hort - History of a Pimp
Too $hort feiert Silberhochzeit mit dem Game. 25 Jahre sind seit den ersten Gehversuchen bereits vergangen, seit April steht auch die Jubiläums Compilation Bible of a Pimp im Laden, um einen langen Weg von Oakland in die weite Welt zu feiern. Im Angebot: eine Bonus DVD und ein 2-CD Best Of der letzten 16 (!) Alben. Nicht weniger als sieben davon gingen Platin. Eine beeindruckende Karriere, die Too $hort im Jahre des Herrn 1983 in die Öffentlichkeit trug. Don’t stop rappin’, so der Titel seiner ersten LP, sollte für Too $hort zur Maxime werden, denn 24 Jahre nach dem ersten Tape und 25 nach dem offiziellen Karrierebeginn rappt der nunmehr 40jährige Westcoastheld noch immer wie ein junger Hund. Too $hort fühlt, so sagte er in einem Interview mit der Backspin, einen Druck wie schon lange nicht mehr. Blow the Whistle läuft nach wie vor in den Clubs, soll aber nicht der letzte Hit bleiben.

Kaum ein Mann hat die Westküste derart geprägt wie Shorty the Pimp, dabei begann er seine Karriere aus dem Kofferraum heraus. Unermüdlich verfolgte Shorty das Ziel mit seiner Musik Geld zu verdienen und verkaufte in den frühen 80ern 30 Minuten-Tapes an seine Mitschüler. Es folgten weitere Aufnahmen, über- und für die Straßen Oaklands, nebenbei kreierte er mit seinem Weg den Blueprint eines unabhängigen Künstlers, der nicht auf Majorlabels angewiesen sein wollte. Zumindest bis zu seinem fünften Album Life is… Too $hort, für das er beim Label Jive anheuerte, dem er bis heute treu geblieben ist. Das Vorgängeralbum Born to Mack war noch ohne Major Gold gegangen, Life is… schaffte es nun auf doppelt Platin. So auch die fünf darauf folgende Alben, auch der Mainstream war erobert und das trotz Too $horts inflationärer Verwendung des Wortes "Bitch". What’s my favorite word? war daher 2002 eine eher rhetorische Frage.

Musikalisch stand Too $hort, dessen erste Releases auf einfachen Drumloops basierten, Pate für die Bay Area-typische Mobb Music, die auf der Verwendung von Funk- und Blueselementen basiert. Von daher darf durchaus behauptet werden, dass Shorty den Sound der Westküste mitgeprägt hat. Heute darf er sich, neben E-40 als Vater der Hyphybewegung bezeichnen.
1994 war Shorty nach Atlanta gezogen, wo er mit Lil Jon connectete und seinen Sound stark in Richtung Crunk veränderte. Oakland verlor der in South Central geborene Rapper allerdings nie aus den Augen und so ist es kein Wunder, dass er heute dem Nachwuchs zur Seite steht. 'Es geht darum durchzudrehen' sagte Too $hort und irgendwie will man es ihm nicht glauben, wenn man seinen relaxten Stil kennt. Den Flow, den scheinbar nichts aus der Ruhe bringt und dann? Dann droppt Shorty "Blow the Whistle", eine von Lil Jon produzierte Hyphynummer für sein gleichnamiges 15. Album oder auch "Keep Bouncin'" das klar macht, dass es doch ums durchdrehen geht. Um nichts anderes!

Todd Shaw, so Too $horts bürgerlicher Name, wird in diesem Jahr 41 - alt ist er deswegen noch nicht. Im Gegenteil, er weiß noch immer zu überzeugen. Das Too $hort in den Rapruhestand gehen könnte, glaubt heute so oder so keiner mehr. War es doch auch Shorty, der das mit dem Rapruhestand quasi erfunden hatte, als er sich 1996 nach seinem "Gettin' It"-Album, das vier mal Platin ging, zurückzog. Bereits 1999 war der Ruhestand schon wieder passé und Shorty debütierte als Ex-Raprentner und seinem Album "Can't stay away", das für ihn sein bis dato letztes Platinalbum bleiben sollte. Wie auch immer, Too $hort ist "Married to the game" und das Game hat ihn noch nie betrogen. Vergesst also Genesis - das wird die Offenbarung.

In der Videosektion kannst du Too $horts Karriere sehen und hören: von "Life is... Too $hort" über "Ghetto" bis hin zu "Blow the Whistle". Klinkt Euch rein und keep it pimpin'!

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