Skandal-Kampagnen: Balenciaga antwortet auf Kritik
Balenciaga Kampagne weichgezeichnet mit Logo

Nachdem in den letzten Tagen und Wochen die Kritik an Balenciagas neuen Kampagnen immer lauter wurde, haben das Modehaus, der Präsident und CEO sowie Kreativdirektor Demna nun neue Statements veröffentlicht. Darin wird sich für die Kampagnen entschuldigt und ein Weg aufgezeigt, wie "aus den Fehlern gelernt" werden soll.

Balenciaga entschuldigt sich für Skandal-Kampagnen

In einem kürzlich bei Instagram veröffentlichten Brief entschuldigt sich Balenciaga für die viel diskutierten Fotostrecken. Die "Gift Collection"-Kampagne (z. Dt.: Geschenksammlung), bei der Kinder mit Teddybären in BDSM-Outfits abgelichtet wurden, hätte so nicht stattfinden dürfen, erklärt Balenciaga. Die Schuld dafür liege einzig und alleine bei ihnen.

"Das war eine falsche Entscheidung von Balenciaga."

Anders verhielte sich das allerdings bei der Frühlingskampagne 2023. Diese geriet in den Fokus der Öffentlichkeit, weil auf einem der Fotos ein Gerichtsdokument zu sehen ist, das Teil eines Urteils zu "virtueller Kinderpornografie" aus dem Jahr 2008 war. Hier sieht Balenciaga die Schuld bei nicht näher benannten "Dritten". Damit dürfte wohl die Produktionsfirma gemeint sein, die das Shooting realisert hat. Diese hätte gegenüber der Modemarke schriftlich bestätigt, dass es sich bei den Requisiten des Shootings um "fake Dokumente" handeln würde. Nun stellte sich jedoch raus, dass es sich um echte Dokumente handelte, die eigentlich für die Aufzeichnung einer Fernsehserie gedacht waren.

Trotzdem weise man nicht jegliche Schuld von sich. Das Unternehmen erklärt, die Fotos und Dokumente hätten aufmerksamer gesichtet werden müssen. In Zukunft sollen Maßnahmen eingeführt werden, die zum Schutze des Wohles von Kindern beitragen sollen. Unter anderem wolle man mit Organisationen zusammenarbeiten, die den Missbrauch und die Ausnutzung von Kindern beenden wollen.

Balenciaga gelobt Besserung

In einem Post von gestern Abend erklärt Balenciaga-Präsident und CEO Cédric Charbit nun, welche Schritte das Unternehmen nun einleite. Zum einen sollen mit einem internen Gremium und einer externen Agentur zwei neue Kontrollmechanismen für Werbebilder eingeführt werden. Außerdem habe man die Bilder-Abteilung neu organisiert.

Von zuvor angekündigten rechtlichen Schritten gegen die Produktionsfirma und den Set-Designer des Shootings zur Frühlingskampagne wolle man nun doch absehen. Stattdessen wolle man als Team dazulernen. Dafür würden Charbit und seine Kollegen mit mehreren Gruppen sprechen, "die Kinder schützen". Denen wolle man dann eine "signifikante" (aber nicht genau bezifferte) Summe spenden.

Zum Ende hin entschuldigt er sich noch einmal und erklärt, die Verantwortung zu übernehmen. Dies sei nicht wofür die Marke stehe:

"Wir bei Balenciaga setzen uns gemeinsam für die Sicherheit von Kindern ein und tolerieren keine Art von Gewalt und Hassbotschaften."

Balenciaga: Kreativdirektor & Designer Demna Gvasalia entschuldigt sich

Der Letzte im Bunde der großen Entschuldigungs-Runde ist Demna Gvasalia. Der Kreativdirektor und Designer hat ebenfalls bei Instagram ein Statement veröffentlicht. Es fällt ein wenig kürzer aus als die anderen beiden Stellungnahmen, schlägt aber den gleichen Ton an. Der 41-Jährige entschuldigt sich für die "falsche künstlerische Entscheidung bei der Konzeption" der "Gift-Collection"-Kampagne. Es sei unangebracht gewesen, Kinder etwas bewerben zu lassen, dass nichts mit ihnen zu tun haben sollte.

 Provokation sei ihm nicht fremd, dennoch habe er nie die Absicht gehabt, dies mit "einem so schrecklichen Thema" zu tun. Auch er gelobt, lernen und zuhören zu wollen, damit so etwas nicht mehr passiere.

Weitere Infos zu den besagten Balenciaga-Kampagnen findest du hier:

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