Polizei löst "rechtspopulistisches" Deutschrap-Konzert auf

In der Nacht zu Sonntag musste die Polizei im niedersächsischen Bad Bevensen eine "rechtspopulistische Musikveranstaltung" auflösen. Auftreten sollten dort zwei deutsche Rapper. Namen werden dabei - zumindest von der Polizei - nicht genannt.

Rechtes Rap-Konzert: Polizei stellt Personalien aller Anwesenden fest

Ursprünglich sollte das Konzert in der Region Salzwedel im benachbarten Bundesland Sachen-Anhalt stattfinden. Im Laufe des Samstagabends ergab sich allerdings ein Location-Wechsel. Die Veranstaltung mitsamt ihrer kurzfristigen Änderungen wurde zwar nicht angemeldet, dafür aber im Internet beworben. So konnte wohl auch die Polizei entsprechend schnell handeln.

30 Einsatzkräfte sind zum Gelände des ehemaligen Hamburgischen Krankenhauses in Bad Bevensen - 2010 wurde der Gebäudekomplex endgültig abgerissen - ausgerückt. In dem Kurort nahe der Lüneburger Heide wollte das Deutschrap-Duo, das vom sächsischen Verfassungsschutz bereits als rechtsextrem eingestuft worden war, letzten Endes ihren Auftritt hinlegen.

So weit scheint es aber gar nicht gekommen zu sein. Wie die zuständige Polizei in einer Pressemitteilung am Sonntag mitteilte, wurde das Event aufgelöst und alle Personalien der insgesamt 29 Anwesenden festgestellt. Die meisten davon seien wohl für das Konzert aus Sachsen-Anhalt über die niedersächsische Grenze gefahren.

Auch Merchandising-Artikel wie Tonträger, Aufkleber und Shirts wurden zur weiteren Prüfung sichergestellt. Die beiden Rapper stehen zurzeit bei einem rechten Musiklabel unter Vertrag.

Für rechtsextreme Botschaften sollte Deutschrap keinen Platz bieten. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Personen aus eben jenem politischen Spektrum die Szene unterwandern. Zu Beginn des Jahres haben wir uns einige Textpassagen angeschaut, die klare Kante zeigen. 

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