PA Sports steht vor Verkauf seines Musikkatalogs

Erst vor wenigen Tagen verbreitete sich die Nachricht, dass Rap-Legende Eve ihren gesamten Musikkatalog für eine achtstellige Summe verkauft hat. In der neuen Folge des "Made in Germany"-Podcasts nutzt Fard dieses Thema als Aufhänger, um eine Brücke zu PA Sports zu schlagen. Der habe schließlich schon länger mit dem Gedanken gespielt, eben diesen Schritt zu wagen – und steckt mittlerweile sogar bereits "in den Endzügen der Verhandlung".

PA Sports wird seinen Musikkatalog verkaufen

Aktuell befinde sich der Verkaufsprozess mitten in der Due-Dilligence-Prüfung. Kurz gesagt bedeutet das: Es muss "alles gesammelt werden" – Rechte, Bezahlungen, Nachweise und dergleichen. So wird sichergestellt, dass der Käufer alle finanziellen und rechtlichen Informationen des Musikkatalogs kennt.

PA stellt klar, dass dieser Schritt aber nicht bedeute, dass er sein Label Life is Pain dichtmacht. Schließlich würde hierüber aktuell und auch in absehbarer Zukunft Musik veröffentlicht werden.

"Wir haben auch 'n neuen Frontline-Katalog, der jetzt auch gerade mit 'nem aktuellen Deal bespielt wird. Das heißt, der kann auch nicht verkauft werden."

Wenn er davon spricht, dass er seinen Musikkatalog verkauft, bezieht sich PA also nur auf den "Back-Katalog", der etwa bis Mitte 2023 reicht. Er stellt aber in Aussicht, in einigen Jahren erneut die Rechte an seiner bis dahin neu releasten Musik abzutreten, sollte er ähnlich erfolgreich bleiben.

Hiernach gibt der LiP-Chef einen kurzen Einblick in die Finanzen. Wie wird überhaupt die Summe festgelegt, für die der Musikkatalog an den neuen Rechteinhaber übergeht? Dafür müsse man zuerst den jährlichen Nettoumsatz eines Katalogs feststellen. Auf diese Zahl werde dann - und hier steckt wohl der größte Verhandlungsspielraum - ein Multiplikator angewandt. 

Der fünf- bis achtfache Jahresnettoumsatz würde laut PA aktuell eine angemessene Verkaufsbasis darstellen. Bei für Artists besonders guten Deals könnten auch Multiplikatoren im niedrigen zweistelligen Bereich drin sein – das sei aber eher die Ausnahme.

PA Sports findet: Er hat einen guten Deal gemacht. Die Summe, die ihm sein Geschäftspartner für den Musikkatalog anbietet, bewege sich im "gesunden Mittelfeld". Konkreter wird er an dieser Stelle nicht. Er lässt aber verlauten, dass er mit seinem fortan noch höheren Vermögen seine Immobilien abbezahlen wird.

Ebenfalls unklar bleibt, wann der Verkauf endgültig abgeschlossen wird. Allzu lange dürfte es nach eigenen Angaben aber nicht mehr dauern. In der Podcast-Folge sprechen die beiden etwa ab Minute 16 über das Thema – du kannst sie dir hier anhören:

Musikkatalog verkaufen: Ein "Trend" aus den USA?

Richtigerweise erwähnt PA im Podcast: Zuletzt waren es vor allem US-amerikanische Künstlerinnen und Künstler, die ihren Musikkatalog verkauft haben. Lange Zeit habe es mit den wichtigsten Major-Labels Sony, Universal Music, Warner Music und BMG hierfür praktisch nur vier potenzielle Abnehmer gegeben.

Erst in den letzten Jahren seien auch Investoren auf den Markt gekommen, die ursprünglich gar nicht aus der Musikbranche stammen, sondern einfach Geld im großen Stil anlegen wollen. Die Spekulation: Musikkataloge könnten bessere Renditen als Aktien oder - ganz zur negativen Überraschung von Fard - Immobilien abwerfen.

Neben Eve haben beispielsweise auch Justin Bieber oder Iggy Azalea ihren Katalog für hohe Summen verkauft. Nelly musste sogar nur die Hälfte seiner Rechte übertragen, um stolze 50 Millionen US-Dollar reicher zu werden.

In der deutschsprachigen Musikbranche passiert das vergleichsweise selten. Vor ziemlich genau einem Jahr hielten sich die Gerüchte, dass Loredana ihren Musikkatalog verkauft hätte – was da dran war, kannst du hier nachlesen:

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