Inhaftierter iranischer Rapper Saman Yasin bittet um Exekution

Der iranische Rapper Saman Yasin sitzt seit rund anderthalb Jahren im Gefängnis und bittet jetzt mit einem öffentlichen Brief via Instagram um ein Urteil in seinem Fall. Dabei erklärt er, im Angesicht seiner aktuellen Situation sogar die Todesstrafe vorzuziehen. Dem Regime in Iran wird immer wieder vorgeworfen, Häftlinge zu foltern.

Iranischer Rapper Saman Yasin wendet sich per Brief an die Öffentlichkeit

In seinem Brief, der an den Leiter der Justiz in Iran adressiert ist, bittet Saman Yasin um ein Ende seiner Haft. Er wisse bis heute nicht, welches Verbrechen er begangen haben soll und glaube, dass auch das iranische Regime eigentlich keine Antwort auf diese Frage geben könne. Um die "mentalen, emotionalen und physischen Probleme", unter denen er in der Haft leide, zu beenden, spricht sich sogar dafür aus, hingerichtet zu werden.

Radio Free Europe übersetzt den Teil des Briefs so:

"Ich bitte Sie, mich hinzurichten. Ich weiß nicht, wie ich das Gefängnis und die Ungewissheit um ein Verbrechen ertragen soll, das weder Sie noch ich kennen. Bitte erlassen Sie mein Todesurteil, ich habe keine Einwände und stimme schriftlich mit meinen Fingerabdrücken und meiner Unterschrift zu. [...] Nehmt mein Leben, bringt es zu Ende."

Saman Yasin wird unter anderem bezichtigt, "Krieg gegen Gott" geführt zu haben. Eine Straftat, der es absichtlich einer klaren Definition mangelt und in Iran häufig genutzt wird, um unliebsame politische Gegner zu unterdrücken.

Der Rapper wurde 2022 im Zuge der Proteste um den Tod der 22-jährigen Mahsa 'Zhina' Amini verhaftet. Zwischenzeitig war er bereits zum Tode verurteilt worden, wurde in Haft gefoltert und offenbar einer Schein-Exekution ausgesetzt. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carlos Kasper beschrieb Yasins Situation im Juli des vergangenen Jahres als "sehr alarmierend".

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