"20 Rapper gegen die Faschisten" - so wehrt sich ein Teil der französischen Hiphop-Szene gegen die Partei Rassemblement National. Der Track "No pasarán" - was so viel heißt wie "sie werden nicht durchkommen" - soll dem drohenden Rechtsruck in unserem Nachbarland etwas entgegensetzen. In die antifaschistische Aktion mischen sich jedoch auch Aussagen, die hierzulande etwa den Spiegel dazu verleiten, den Protestsong bereits als gescheitert anzusehen.
"No pasarán": Rap gegen rechts, Freimaurer & Illuminaten
Mit dem Songtitel wird ein antifaschistischer Slogan aus dem Spanischen Bürgerkrieg aufgegriffen. Die Kollabo soll vor allem junge Leute zum Wählen bewegen. Die Rapper Sofiane, Zola, Kerchak, RK, Soso Maness, Zed, UZI, ASHE 22, Nahir, ISK, Mac Tyer, Alkpote, Cokein, Akhenaton, Pit Baccardi, Seth Gueko, Demi Portion, Decimo, Relo und Costa verschaffen sich über neun Minuten lang Luft. DJ Kore hat das Mammut-Projekt produziert.
Das rechte Lager ist natürlich kein Fan des Ganzen. Der Vorsitzende des rechtsextremen Rassemblement National Jordan Bardella erkennt in dem Track Gewaltaufrufe, Frauenfeindlichkeit, "krassen Antisemitismus" und Verschwörungsmythen. Die frühere Parteichefin Marine Le Pen hat sich ebenfalls auf Twitter/X zu Wort gemeldet und hofft darauf, dass die Staatsanwaltschaft aktiv wird.
Auf dem Song mögen zwar alle Rapper politisch auf einer Linie sein – ihre Botschaften sind es jedoch nicht. Seth Gueko holt noch die verbale "Kalash' raus. Ashe 22 erklärt indes, "wenn die Faschisten gewinnen, werde ich ein Großkaliber auspacken." Sofiane rappt (vor dem Hintergrund eines Memes) "Jordan, du bist tot. Jordan du bist tot."
Akhenaton gibt in seinem Part an, dass es bei dem Projekt nicht um einzelne Kandidaten ginge, sondern um eine Idee, die es zu besiegen gilt. Inwiefern Verweise auf bluttrinkende Freimaurer (Cokein) oder alles kontrollierende Illuminaten (Mac Tyler) dabei helfen, lässt sich hinterfragen. Hier kannst du den gesamten Song hören:
Die durch den Track erzielten Einnahmen fließen in eine Stiftung, die sich dafür einsetzt, "benachteiligten Gemeinden in ganz Frankreich angemessenen Wohnraum und menschenwürdige Lebensbedingungen zu verschaffen."
Die zweite Wahlrunde in Frankreich findet am heutigen Sonntag statt.
