Das Kölner Landgericht hat ein Urteil gegen Dr. Knarf gesprochen. Für die Herstellung und den Handel illegaler Drogen sowie das fahrlässige Herbeiführen einer Explosion wurde der 39-Jährige zu einer anderthalbjährigen Haftstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wird.

Urteil: Dr. Knarf kommt mit Bewährung davon

Auf den Tag exakt sieben Jahre nach der verhängnisvollen Explosion, die er schwer verletzt überlebte, wurde Dr. Knarf nun verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Rapper die Explosion im Zuge der Herstellung von Cannabiskonzentrat verursacht hat. Für diesen Prozess sei Butangas verwendet worden, das versehentlich ausgetreten und durch einen Schaltfunken entzündet worden sein soll.

Dabei wurde das Gebäude, in dem Dr. Knarf sein Tonstudio angemietet hatte, an Teilen des Mauerwerks und den Fenstern beschädigt. Das Gericht schätzt den entstandenen Schaden auf 58.000 Euro.

Dr. Knarf selbst kam nur knapp mit dem Leben davon. Etwa 40 % seiner Körperoberfläche wurden verbrannt, er lag monatelang im Koma und erlitt währenddessen insgesamt vier Schlaganfälle. Diese führten zudem dazu, dass sein Schädelinnendruck so stark anstieg, dass die Ärzte sich gezwungen sahen, einen Teil seiner Schädeldecke zu entfernen. Der gebürtige Hamburger ist halbseitig gelähmt und teilweise auf einen Rollstuhl angewiesen. Kurz vor der Urteilsverkündung erklärte Dr. Knarf, dass es keinen einzigen Tag gäbe, an dem er nicht an den 6. Februar 2017 zurückdenken würde. Zu Prozessbeginn hatte er ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Neben Dr. Knarf war auch ein Freund von ihm, Esat B. mitangeklagt. Er war am Tag der Explosion ebenfalls vor Ort. Das Gericht entschied jedoch, dass er nicht an der Herstellung der Drogen beteiligt war. Allerdings wurden bei ihm trotzdem illegale Substanzen gefunden, sodass er zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Die ARD hatte zuletzt eine Doku über das Leben des Rappers nach dem Unfall veröffentlicht: