6PM Records: Achraf verrät, wie es zur Labelgründung kam

Achraf ist nicht nur einer der angesagtesten deutschen Modedesigner der Gegenwart, sondern auch der Mann hinter dem Label 6PM Records. Was hat den Frankfurter dazu bewogen, den Schritt ins Musikgeschäft zu gehen? Im Interview mit Apple Musics Aria Nejati erklärt der Streetwear-Gigant, welche Faktoren den Ausschlag gegeben haben.

Achraf schildert die Entstehung von 6PM Records

Bereits 2021 hat Achraf eine Kollektion mit dem Namen 6PM Records an den Start gebracht. Im Anschluss hätten sich viele aufstrebende Artists an die Brand gewandt, um Mixtapes, Beats etc. zu platzieren und letztlich einen Deal zu ergattern. Das Problem: Es gab zu diesem Zeitpunkt gar kein Label und Achraf sah sich zudem nicht als Labelboss. Auch hätte der Frankfurter gar nicht die Ressourcen gehabt, um so ein Projekt neben der Streetwear-Marke zu stemmen. 6PM sei damals überwiegend eine "Two-Man-Show" gewesen. Ein Angebot zur Zusammenarbeit mit einem Major-Label habe Achraf daher ausgeschlagen: "Was soll ich mit Musik machen?", habe er sich gefragt. Der Fokus habe im Fashion-Bereich gelegen.

Irgendwann sei die Idee mit dem Label aber noch einmal hochgekommen. Lucio101 habe Achraf nach einem Shooting darauf angesprochen. Anschließend sei der Designer mit weiteren befreundeten Artists in den Austausch gegangen. Alle hätten ihm dazu geraten, die Sache tatsächlich anzugehen. Gerade die naheliegende Kombination aus Musik und Mode sei dabei als "sehr interessant" herausgestellt worden. Eigene Anpassungsschwierigkeiten konnte der 6PM-Gründer auch direkt ausschließen:

"Ich war in dieser Welt schon die ganze Zeit. Das war für mich jetzt nichts Neues, in eine Studio-Session mit irgendeinem Artist zu gehen."

Welche Rolle nimmt Achraf neben Rap-Artists und Producern ein? Er sei "aktiv im Prozess" involviert, bringe konkrete Vorstellungen und anderen Input mit. Auch wenn ein Song noch nicht den Ansprüchen genügt, schaltet sich der modebegeisterte Executive Producer ein.

"Ich bin da voll perfektionistisch. Es muss schon ein rundes Ding sein. Wir wollen da nicht einfach irgendwas droppen."

Das auf Spotify und Co. verwendete 6PM Records gilt dabei als eine Art Alias für seine Person.

Achraf steht mit seinem eigenen Label bei Two Sides - also mit Anbindung an Sony - unter Vertrag. Vor gut einem Jahr kam im Team mit reezy "Trackies" und damit der erste musikalische Drop von 6PM Records. Mit Luciano, Hurts und Sira ging es samt "Wonderful Life" an die Spitze der Charts. Ebenfalls im bisherigen 6PM Records-Katalog: "Magdalena" samt Yung Hurn und Stickle-Beat. Ski Aggu und Haaland936 performten zur EM wie "Junge Baller" auf einer Sira-Produktion.

Ein angekündigtes Tape aus dem Hause 6PM Records kommt aber erst einmal nicht. Aus Achrafs heutiger Perspektive wäre es "unfair den anderen Artists" gegenüber, die dann ohne Single-Release bleiben würden. Es gehe daher "Stück für Stück" (wohl mit einzelnen Songs) weiter. Auch könne er sich zukünftig vorstellen, die "volle Konzentration auf eine Person" zu legen und ein mögliches 6PM Records-Signing "richtig krass" zu pushen.

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de