YNW Melly-Prozess: Geschworene sind sich uneinig
YNW Melly vor Gericht, guckt in die Kamera

Update vom 23.07.2023: Mittlerweile ist der Prozess gegen YNW Melly zu einem Ende gekommen. Alles darüber erfahrt ihr hier:

Originalmeldung vom 22.07.2023: Vor einigen Tagen begannen die letzten Züge des Prozesses rund um den Rapper YNW Melly, welcher im Jahr 2018 zwei seiner Freunde erschossen haben soll. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hielten ihre jeweiligen Abschlussplädoyers und die Geschworenen zogen sich zu Beratung zurück, um ein Urteil zu fällen. Jedoch scheinen sich die Geschworenen uneinig zu sein und können im Moment kein Urteil fällen.

"Jeder bleibt bei der Seite, die man ausgewählt hat": Geschworenen können noch kein Urteil fällen

Laut Hiphopdx landete am Freitag, dem 21. Juli, eine Notiz der Geschworenen bei dem Richter John Murphy, der diese laut vorlas. Dort beschreiben die zwölf Geschworenen ihre Uneinigkeit: "Was ist, wenn wir zu keiner Entscheidung kommen können?" Jedes Mitglied habe sich eine Seite ausgesucht und rücke nicht von seiner Position ab.

Im amerikanischen Rechtssystem nennt man das eine deadlocked jury. Das bedeutet, dass die Geschworenen nicht die nötige Entscheidungsmehrheit für ein Urteil haben; im YNW Melly-Prozess müssen mindestens acht Mitglieder der Geschworenen einer Meinung sein. Falls es bei der Uneinigkeit bleibt, wird ein Fehlprozess. Deswegen versuchen in diesen Fällen einige Richter laut der Cornell University of Law, die Geschworenen zu einem Urteil zu zwingen. Denn ein Zeitlimit für die Beratung der Geschworenen gibt es nicht, jedoch muss irgendwann ein Fehlprozess ausgerufen werden, wenn alle Versuche ein Urteil zu fällen scheitern.

YNW Melly: Der Stand im Prozess

Am Donnerstag zuvor hielten die jeweiligen Seiten ihr Abschlussplädoyers. Die Staatsanwaltschaft ist der Meinung, die Schuld von YNW Melly sei unmissverständlich bewiesen. Die Autopsien der Opfer, Mellys Handydaten und Spuren am Tatort würden die Schuld des Rappers beweisen.

Die Verteidigung rund um YNW Mellys Anwalt Stuart Adelstein hält die Beweise jedoch für unzureichend. Beweisstücke würden sich widersprechen und die "Ermittlungen selbst stinken". Hinzu komme, dass der leitende Ermittler Zeugen mit "Mobbing- und Bedrohungstaktiken" versucht haben soll, Zeugen zu beeinflussen, so Adelstein.

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