Wie King Orgasmus One einst für das Ende von Rap am Mittwoch gesorgt hat
King Orgasmus One

Im Jahr 2000 hieß es für Rap am Mittwoch plötzlich: "Es gibt kein Battle" – und zwar wegen Orgi. King Orgasmus One ist bei Tierstar im Interview zu Gast und gemeinsam erinnern sich die beiden daran, wie einst ein Fotoshooting zu dem vorzeitigen Ende von RaM führte.

Rap am Mittwoch muss schließen, wegen King Orgasmus One

Ursprünglich fand Rap am Mittwoch im Keller der ufaFabrik in Berlin statt, ein Kulturzentrum im Stadtteil Tempelhof. Allerdings wurde Rap am Mittwoch bereits nach rund einem Jahr aus den Räumlichkeiten rausgeworfen – weil ein Covershooting von Orgi dann doch eine Nummer zu viel war, erzählt Tierstar.

Orgi erinnert sich, dass er damals das Cover zu seinem neuen Tape auf dem Gelände der ufaFabrik schießen wollte, einfach weil man da ohnehin andauernd rumgehangen habe. Also wurde den Kollegen Bescheid gegeben, dass alle möglichst bedrohlich aussehen sollten. Diese Ansage wurde von den Leuten offensichtlich "sehr ernst genommen", denn plötzlich standen manche dort mit altertümlichen Kriegswaffen:

"Ich weiß nicht, wo sie manche Sachen da ausgegraben haben. Wahrscheinlich von Opa aus'm Dachboden. Da waren ja Schwerter, da waren Gewehre. [...] Solche Dinger, wo man sagt, die sind ja Museumsreif."

In dem Moment sei ihm gar nicht klar gewesen, was seine Kollegen da alles im Hintergrund geschwenkt haben. Im Nachhinein habe er aber realisiert, dass das vielleicht etwas zu viel für das Kulturzentrum war. Die ufaFabrik sei immerhin dafür bekannt gewesen, dass "da viele Ökos hingehen und ihr Sonnenblumenkernbrot holen".

Tierstar kann dem nur zustimmen:

"Das hat nicht gepasst. Wir waren 'ne kleine, friedliche Keller-Cypher. Bisschen Community-Bildung und so, paar Rapper aus allen Ecken Berlins zusammenbringen. Und dann kommen die Atzen mit den ganzen Waffen. Da haben die ein bisschen Schiss bekommen."

Die Folge: Die Vereinbarung mit Rap am Mittwoch wurde nicht mehr verlängert und man habe freundlich erklärt bekommen, dass es so leider nicht mehr weitergehen könne. Bis Rap am Mittwoch wieder auferstehen konnte, dauerte es knapp zehn weitere Jahre.

Das ganze Interview mit Orgi - der am 08. Dezember sein neues Album "I Luv Money" rausbringt - könnt ihr euch hier anschauen:

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