"Sei doch einfach ehrlich": Animus antwortet auf Azads Vorwürfe

Nachdem Azad sich bei Deutschrap ideal kürzlich zu Animus' Podcast-Aussagen über ihn äußerte, lässt es sich Animus natürlich nicht nehmen, auf Azads Antwort zu reagieren. Wir sind also mittlerweile bei der Antwort auf die Antwort. In zwei Sonderfolgen des "Animus Podcast" bezieht der Heidelberger Stellung zu diversen Themen, unter anderem auch zu Azads Darstellung der Trennung, den Ghostwriting-Vorwürfen und Azads Arbeit als Labelchef.

"Null emotional": Animus bezieht Stellung zu Azad

Eine von Azads Aussagen, die Animus sauer aufstößt, ist, dass Azad ihn angeblich aus dem "Dreck" gezogen hätte nach der Trennung von Maskulin und dem Streit mit Fler. Animus findet, dass zwei andere Personen dafür verantwortlich sind, dass er nach seinem erfolglosen Solo-Projekt "Purpur" wieder rehabilitieren konnte: Einerseits er selbst, mit dem Release von "Beastmode II", andererseits Manuellsen, der durch seine Interviews Promo für Animus gemacht hat.

Erst als Animus schon an "Beastmode III" arbeitete, sei Azad auf ihn zugekommen, um ihn zu signen. Animus stört es, dass Azad diese Situation falsch darstelle. 

Auch auf das Ghostwriting-Thema geht Animus ein. Er findet, dass Azad in dem Interview ertappt wurde. Erst würde Azad sagen, er hätte alles selbst geschrieben. Als Host Simon ihn dann auf den Song "Schutzengel" anspricht, reagiert Azad laut Animus unehrlich. In dem Interview - so rekapituliert Animus - würde Azad erst sagen, dass er da Gorex und Alex fragen müsste, ob er da nicht selbst Input gegeben hätte. Erst im Nachgang erklärt Azad dann, dass der Song größtenteils aus Animus' Feder stammt. Animus hätte sich an dieser Stelle mehr Ehrlichkeit von Azad gewünscht. 

Animus schildert seine Sicht auf die Trennung zwischen ihm und Azad

Animus schildert dann seine Sicht auf die Trennung: Nach dem Studioangriff von Manuellsen auf ihn, hätte Animus "alles versucht", um sich aus der Misere herauszuboxen. Er hätte dabei unter anderem einen Disstrack geschrieben, der von Azad allerdings abgelehnt wurde. Auch habe Azad angeblich Animus' neues Album abgelehnt und gesagt, dass seine Karriere tot sei. Azad soll Animus gesagt haben, dass er kein Geld zahlen wolle und es auch vom Vertrieb Groove Attack kein Geld geben würde. Auf direkte Nachfrage bei Groove Attack sei dies jedoch nicht bestätigt worden, behauptet Animus. Trotzdem lehnte Azad ein etwaiges Album ab.

Animus erklärt, dass er zu dem Zeitpunkt von der Musik gelebt hat und von neuen Releases abhängig war. Die Situation hätte ihn dementsprechend so verzweifelt, dass er entschied, mit der Musik aufzuhören. Das hätte er Azad gegenüber auch so kommuniziert und ihm aber gesagt, er könne bereits fertige Songs behalten. Er hätte Azad auch darum gebeten, öffentlich bekannt zugeben, dass sie getrennt seien. Das hätte Azad nicht gemacht.

Als Azads Album "GOAT" herauskam, wurde Animus mit viel Hate konfrontiert, weil er "GOAT" nicht auf Instagram postete. Daraufhin bat Animus ihn erneut, die Trennung öffentlich bekannt zugeben.

"Nicht nur ich hab auf die Fresse gekriegt, nicht nur die haben Lügen über mich verbreitet – die haben auch auf mein Kopf getreten. Jetzt werde ich auch noch von den Leuten beleidigt von wegen, warum ich nicht das Album promote, wo meine Songs einfach darauf waren. Lass uns doch einfach öffentlich machen, dass wir getrennte Wege gehen."

Diese Situation greift auch Azad in dem Deutschrap ideal Interview auf. Er erwähnt, dass er in dem Moment, in dem Animus ihn anrief und darauf ansprach, gerade mit seiner Familie im Disneyland war. Ihm kam die Nachricht etwas ungelegen. Diese Schilderung der Situation empfindet Animus als empathielos. Immerhin stand es zu dem Zeitpunkt sehr schlecht um ihn.

Auch auf Azads Aussage, Animus hätte EGJ als höheres Level gesehen, reagiert er mit Unverständnis. Denn wenn das so gewesen wäre, hätte Animus laut eigener Aussage nicht erst versucht, weiter über Bozz Music zu veröffentlichen. Auch sei Animus nicht eine Woche später bei EGJ gewesen. Er hätte zu Beginn nur Studiosessions beigewohnt. Darüber hinaus hätte sich Azad businesstechnisch nicht korrekt verhalten. Unter anderem hätte er nämlich Animus' Musikvideos aus der Bozz Music Zeit gelöscht und ihm für Teile seiner Arbeit kein Geld gezahlt.

Animus geht dann noch darauf ein, dass Azad ihm vorwirft, er sei charakterschwach und Business-getrieben.  Auch das kann Animus nicht nachvollziehen und spielt den Vorwurf direkt zurück: Immerhin lehne er Werbedeals für Alkohol oder Online-Casinos ab, während Azad für diese durchaus werben würde. 

Im Verlauf des Gesprächs spekuliert Animus, dass Azads Erzählungen aufgrund seines regen Marihuana-Konsums in der Zeit verschoben und falsch seien. Jedes Thema, das Azad erwähnt, könne man laut Animus widerlegen. Die einzige Sache, die Azad wahrheitsgetreu wiedergegeben hätte, sei Animus' Liebe für Azads Werk.

Jedenfalls sei Animus jederzeit bereit, die Sache mit Azad musikalisch zu klären oder auch in einem Gespräch im Podcast zu besprechen. Wenn er das nicht wolle, könne er es auch sein lassen. Lediglich die Musikvideos von Animus solle er doch bitte wieder auf öffentlich stellen.

Azads Sicht auf die Dinge könnt ihr hier nachlesen:

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