Prügeleien, "Angst" & "Chaos": Diddy-Schule steht in der Kritik

Kontroversen scheinen Diddy mittlerweile nur zu so zu folgen. Nun steht nicht er selbst, sondern seine von ihm mitbegründete Schule Capitol Preparatory Harlem im Fokus. Wie das Magazin The Cut berichtet, sollen die Zustände in der Schule alles andere als "Elite-Bildung" darstellen. "Angst und Chaos" sollen den Alltag bei Capitol Preparatory Harlem beherrschen.

Zu wenig Lehrer, Gewalt & schwänzende Schüler*innen: Der Zustand in Diddys Schule

14 Menschen, darunter Eltern, Schüler*innen und ehemalige Mitarbeiter*innen der Schule beschreiben im Bericht von The Cut ein dysfunktionales Schulklima an der Capitol Preparatory Harlem. Die 2016 von Diddy mitbegründete Charter School soll von unzähligen Problemen geplagt sein, die zu einer Kultur von "Angst und Chaos" geführt haben soll. Dabei ist der akute Mangel an Lehrkräften nicht das größte Problem, denn die Lehrer*innen, die bei der Capitol Preparatory Harlem arbeiten, hören nach kurzer Zeit schon wieder auf. In knapp über sieben Jahren haben schon sieben verschiedene Schulleiter*innen die Einrichtung geleitet.

Dabei ist der Mitarbeiterstab wohl auch mit den lernenden Teenagern überfordert: Einige der über 500 Schüler*innen sollen wohl über Monate hinweg nicht lernen, ständig schwänzen und selbst wenn sie in der Schule sind, ständig in Prügeleien geraten. Dementsprechend müsse die New Yorker Polizei regelmäßig eingreifen, um die Schülerinnen und Schüler in den Griff zu bekommen. Die Schule selbst bestreitet in einem Statement die Genauigkeit des Berichts von The Cut. Einige der Vorwürfe seien "Fabrikationen", wie es in einer Mitteilung heißt. Die Schule bedauert und akzeptiert aber, dass einige ehemalige Schüler*innen und Mitarbeiter*innen nicht mit ihrer Erfahrung an der Capital Preparatory Harlem zufrieden sind.

Diddys Schule: Das ist Capital Preparatory Harlem

Eigentlich ist die Capital Preparatory Harlem eine Schule, die speziell Schwarzen Kindern aus ärmlicheren Verhältnissen mit einer guten Bildung zu einer erfolgreichen Zukunft mit Universitäts-Ausbildung führen soll. Diddy gab die Mitbegründung der Bildungseinrichtung 2017 auf seinem YouTube-Kanal bekannt:

Von einer "Elite-Bildung" kann unter Berücksichtigung der Vorwürfe jedoch keine Rede sein. Der Bad Boy Entertainment-Chef habe trotz der Mitbegründung wohl nicht viel mit dem Tagesgeschäft der Schule zu tun gehabt. Bis auf das ein oder andere Fotoshooting habe sich der Rapper nie in der Schule blicken lassen, wie ein Elternteil gegenüber The Cut berichtet:

"Er sollte eigentlich eine Inspiration für diese Kinder sein, da er aus einem Ort, den man als die Hood bezeichnen kann, kommt – war er aber nicht."

Die Assoziation mit Diddy habe der Schule an anderen Stellen sogar geschadet: Einige der Schülerinnen und Schüler seien Sänger*innen und Tänzer*innen gewesen, die von ihren Eltern explizit wegen der Connection zum Bad Boy Entertainment-Chef auf die Schule geschickt worden sind. Sie hatten die Hoffnung, ihre Kinder könnten von Diddy entdeckt und groß rausgebracht werden, so eine ehemalige Lehrkraft. Fun Fact: Letzten Sommer wurde der Rapper noch für seine Arbeit im Bildungs-Sektor von ehemaligen Schüler*innen der Capital Preparatory mit einem Preis ausgezeichnet.

Die Wege der Schule mit dem Hiphop-Mogul haben sich übrigens schon vor einigen Monaten getrennt, als Vergewaltigungs-Vorwürfe von Ex-Freundin Cassie gegen Diddy aufgekommen sind.

Diddy ist nicht der einzige Rapper, der sein Glück mit einer eigenen Schule versucht hat und daran gescheitert ist. Kanye West hat vor einigen Jahren die Donda Academy gegründet. Doch auch Yes Schule wird von Problemen geplagt:

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