Polizeischutz & Gerichtsverfahren? Sun Diego räumt mit Gerüchten auf

Update vom 22. Februar:

Die Augsburger Allgemeine hat uns auf unsere Anfrage geantwortet. Sie können in ihren Systemen tatsächlich "keine Spur von einem Artikel zu diesem Thema" finden. Dazu kommt, dass sie keine Korrespondentinnen oder Korrespondenten im Raum Osnabrück haben und der Text demnach eine dpa-Übernahme sein müsste. Doch auch die dpa hat in diesem Zeitraum keinen derartigen Text veröffentlicht, was den umhergehenden Screenshot als Fake bestätigt.

Originalmeldung vom 22. Februar:

Musikalisch ist es um Sun Diego in den vergangenen Monaten ziemlich ruhig geworden. Eine mögliche Erklärung hierfür sei ein laufendes Gerichtsverfahren und Probleme mit einer arabischen Großfamilie – zumindest, wenn man dem Screenshot eines Artikels Glauben schenkt, der aktuell die Runde auf der Social Media-Plattform X macht. Nun äußert sich der Rapper erstmals selbst zu den Gerüchten.

Sun Diego tritt Gerüchten aus dem Fake-Artikel entgegen

"Herr C. aus Osnabrück", so steht es in dem vermeintlichen Artikel der Augsburger Allgemeine, wird "von einer arabischen Großfamilie bedroht". Da es sich hierbei konkret um eine "schockierende Entwicklung in der deutschen Rap-Szene" handeln soll, liegt die Vermutung nahe, dass sich der Text auf Sun Diego bezieht, der mit bürgerlichem Namen Dimitri Chpakov heißt.

Wer den Rapper schon länger verfolgt, weiß, dass es sich bei der thematisierten Familie vermutlich um den Saado-Clan handelt. Immer wieder waren die Saados in seinen Musikvideos und Social Media-Posts zu sehen. Dass es hinter den Kulissen gekracht haben könnte, wurde auf Reddit schon vor gut einem Jahr nach Sun Diegos Signing von Mois diskutiert.

Dem Artikel zufolge würde im Hintergrund bereits ein Gerichtsverfahren laufen, außerdem stehe der Rapper unter Polizeischutz. Für ihn und seine Familie sollen nämlich große Sicherheitsrisiken bestehen. Letztlich sei das auch der Grund, weshalb es aktuell keine neue Musik von ihm gebe.

Online aufzufinden ist die Meldung allerdings nicht mehr. Angeblich sei der Text bereits vor einigen Wochen veröffentlicht und in der Zwischenzeit wieder offline genommen worden. Stimmt das oder handelt es sich hierbei um einen Fake? Wir warten derzeit auf eine Antwort der Augsburger Allgemeine-Redaktion, denen wir diesbezüglich eine Anfrage gestellt haben. Bis dahin ist davon auszugehen, dass der Artikel so in dieser Form nicht existiert hat: Der Screenshot ist der einzige Hinweis auf einen etwaigen Artikel, keine andere Nachrichtenplattform hat über dieses Thema berichtet. Auch der Schreibstil spricht nicht gerade für den Echtheitsgehalt.

Auch Sun Diego selbst deutet an, dass der Artikel nichts weiter als heiße Luft zu sein scheint. In einer Instagram-Story lässt er verlauten, dass einige Leute aufhören sollten, "so viel Sche*ße zu labern". Er postet ein gemeinsames Bild mit dem Kopf der Großfamilie, Salah Sadoo, und schreibt dazu:

"Wir waren Brüder, wir sind Brüder und wir werden immer Brüder bleiben!"

Dass das keine einseitige Freundschaft ist, bestätigt Salah Saado, indem er Sun Diegos Instagram-Story repostet – und sogar ein Herz-Emoji hinzufügt. Nur passend, dass im Hintergrund der Sun Diego-Song "La Familia 2" ertönt.

Etwas weniger friedlich sah zuletzt das Verhältnis zwischen Sun Diego und Asche aus. Letzterer hat auf seiner "Bosshaftes Massaker"-EP vor etwa zwei Monaten gut gegen den Rapper aus Osnabrück ausgeteilt. Im "Electro Ghetto"-Podcast hat Bushido über den Beef der beiden gesprochen und im Zuge dessen auch erklärt, warum er keinen Kontakt mehr zu Sun Diego hat.

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