"Ich bin kein perfektes Vorbild": t-low kritisiert sein Drogen-Image

Im Zuge der YouTube-Reihe MDR investigativ erschien kürzlich die Dokumentation "Tilidin, Xanax, Oxycodon: Medikamentensucht bei Jugendlichen". Um sich über das Image von Drogen speziell im Hiphop zu informieren, hat das MDR-Team ein Interview mit "Sehnsucht"-Rapper t-low geführt. 

"Es ist das Main Thema meines Lebens": Welche Rolle Drogen in t-lows Songs spielen

Mit 16 habe t-low eine Angststörung entwickelt, wegen der er sich nicht mehr unter Menschen getraut hatte. Deswegen hat er sich damals nach einer Internetrecherche sogenannte Benzodiazepine bestellt, in der Hoffnung, diese würden ihm helfen. Da man damit jedoch nur die Symptome und nicht die Ursache seiner Angststörung behandele, sei es "safe, dass du süchtig wirst." Diese Sucht begleitet ihn nun seit mehr als fünf Jahren. Weil sie das Hauptthema seines Lebens sei und er auch auf sozialen Medien offen mit seiner Sucht und Rückfällen umgeht, spielen Drogen auch in t-lows Musik eine zentrale Rolle.

Er und Reporter Milan Schneider schauen sich als Beispiel dafür das Musikvideo seines Songs "Perc Party" an. Der Titel der Single sei laut t-low ironisch, da man auf dem Schmerzmittel Percocet "nur wie ein Haufen Junkies rumliegen könnte" und nicht wirklich feiern kann.

"Ich bin kein perfektes Vorbild, aber...": t-low über die Glorifizierung von Drogen in seiner Musik 

Trotzdem ist t-low mit dem Image als Glorifizierer von Drogen, was manche Kritiker ihm geben, nicht einverstanden. Er sei kein perfektes Vorbild, aber spreche sich gegenüber seinen Fans und Followern regelmäßig gegen den Konsum von Drogen aus. In seiner Musik gebe es ebenfalls genug Beispiele, in denen er seinen eigenen Medikamentenmissbrauch kritisch darstellt. Daraufhin zeigt er dem Reporter einen noch unveröffentlichten Song von ihm, in dem er über die Folgen seines Konsums rappt:

"Ich kann nicht mehr, ich will, dass es stoppt / Sind die Pints hier leer, hab' ich Pillen im Kopf / Es zerreißt mich innerlich, ja dann zittert die Glock"

Zum Schluss des Interviews hat t-low dann noch wegweisende Worte für seine Fans und Follower übrig: "Stay away von den scheiß Medikamenten!"

Die komplette Doku über Medikamenten-Sucht von Jugendlichen könnt ihr euch hier ansehen. Das Interview mit t-low ist ab Minute 10:30 zu sehen:

Im Moment befindet sich t-low wieder im Entzug. Er konsumiere nur noch vor Liveshows, damit er nicht "sofort umkippt", bevor er auf die Bühne geht. Alles zu seinem aktuellen Entzug könnt ihr hier lesen: 

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