Hiphop ist "in schrecklicher Lage", meint Lil Yachty

US-Star Lil Yachty sieht Hiphop und ganz speziell Rap aktuell in keiner guten Verfassung. Bei einem Event in Brooklyn machte der 26-Jährige deutlich, warum er die künstlerische Lage gar als "schrecklich" einstuft. Dafür gibt es laut seiner Auffassung gleich mehrere Gründe.

Lil Yachty registriert viel "minderwertige Musik"

Was hat Lil Yachty an der musikalischen Entwicklung im Hiphop auszusetzen? Complex hat die Aussagen des US-Rappers auf dem Musicians on Musicians-Event vom Rolling Stone festgehalten. Zum einen führt Lil Yachty einen Mangel an Eigenständigkeit an. Zu viel Fließbandarbeit flute den Markt.

"Der Zustand von Hiphop bedeutet gerade viel Imitation. Es wird viel schnelle, minderwertige Musik herausgebracht."

Zum anderen erkennt Yachty den fehlenden Mut, etwas Neues auszuprobieren. Artists würden sich mehr und mehr für den sicheren Weg entscheiden und letztlich weniger Experimente wagen.

"Es ist viel weniger Risikobereitschaft, es ist viel weniger originell [...] Die Leute sind jetzt zu sicher. Jeder ist so sicher. Ich gehe lieber das Risiko ein und verliere dann."

Ein Rapper hat es Yachty trotz aller Kritik auch in der heutigen Zeit angetan. Er verteilt Props für J. Coles Signing JID. Yachty habe "nichts als Respekt" für dessen Kunst. "Ich habe noch nie einen schlechten Verse von JID gehört."

Lil Yachty selbst kommt aus der Generation, die den Hustensaft nach Polen bringt. Er ist sicher kein Rapper der alten Schule. Doch er zieht - trotz völlig anderer Argumente - den gleichen Schluss wie Xzibit und Sen Dog von Cypress Hill. Der frühere "Pimp My Ride"-Host glaubt nämlich, dass "Hiphop zum Schatten seiner selbst" geworden sei. Auch das Gründungsmitglied von Cypress Hill rückte jüngst seine Enttäuschung über Hiphop in den Fokus.

Lil Yachty lebt übrigens, was er sagt. Sein letztes Album "Let's Start Here" hört sich mehr nach psychedelischer Rockmusik an als nach Rap.

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