Fler erklärt, warum es im Deutschrap kaum noch Stars gibt

"Rap ist halt das einzige Genre, wo du ein Star in Deutschland sein kannst." Diese gewagte These seines Streampartners Chojaa nimmt Fler in einem neuen Streamausschnitt zum Anlass, um über das Star-Potenzial von deutschen Rappern zu sprechen. Denn laut Flizzy sei das bei vielen gar nicht vorhanden.

"Du bist ein Star, wenn du ein Star bist": Fler über deutsche Rapper

Ob man es schaffen kann, ein Star zu werden, hat laut Fler nichts mit der Musikrichtung zutun, sondern einzig und allein damit, ob du "Welle machst", wenn das Spotlight da ist: "90 Prozent der Leute, die gerade Rappen, sind doch keine Stars!" Das würde man schon daran merken, wie die meisten in Interviews vor sich hinstottern. Wenn sie denn überhaupt welche geben würde. Hätte früher jemand gesagt, er mache keine Interviews, dann hätte er sich "verpissen" können.

Ein Star, beziehungsweise ein Stern, würde schließlich am Himmel leuchten und der ist bekanntermaßen über den Leuten am Boden. Ein Star stehe somit über seinen Fans. Das sei aber nur schwer mit der deutschen Mentalität zu vereinbaren. Hierzulande käme es einfach besser an, wenn man sich als Mann des Volkes präsentiere. Wie jeder andere in den Supermarkt zu gehen oder seinen "Bart wie ein Penner" zu tragen, sei aber einfach "voll langweilig" und würde nicht zum Bild eines Stars passen.

"Das ist es! Ein Star sagt: 'Alle anderen sind unter mir, weil ich bin ja ein Star. Meine Fans sind unter mir.' Weißt du, was in Deutschland aber ist? 'Nein man, ich bin einer von euch.' Voll langweilig!"

Mit der gleichen Problematik hätten unter anderem auch Fußballer zu kämpfen, wenn sie zeigen würden, was sie beispielsweise für teure Klamotten besitzen. Dabei wäre das doch der Antrieb dahinter, ein Star zu werden. Fler sei Rapper geworden, weil er Welle machen wolle.

Fler über Newcomer: Geld als falsche Motivation

Teil des Problems sei auch, dass viele mit der für Fler falschen Motivation an die Sache gehen würden. Heutzutage halte sich jeder für einen Manager, der meint, genau zu wissen, was ein Newcomer für den Erfolg mitbringen muss. Das führe allerdings nur dazu, dass jeder das gleiche generische Endprodukt abliefere und am Ende floppt.

Geld dürfe nicht der Hauptantrieb sein, hinter dem Ziel, Rapper zu werden. Man müsse Rapper werden wollen, weil man "cool" sein und geilen Rap abliefern wolle. Wenn dabei kein Geld rumkomme, solle man sich halt Essen klauen oder arbeiten gehen. Wer nicht erfolgreich ist, der habe "halt Pech gehabt". Oder eben nicht die richtigen Moves gemacht. Denn im gleichen Atemzug vermuten Fler und Chojaa, dass es bei Laas zum Beispiel besser laufen würde, wenn er "vor 15 Jahren seine Ohren und Zähne gemacht" hätte und statt Kiffen zum Fitness gegangen wäre.

Den ganzen Ausschnitt könnt ihr euch hier anschauen:

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