Drake & The Weeknd: KI-Kollabo doch nicht für Grammys zugelassen

Update vom 09.09.2023: Der CEO der Recording Academy, Harvey Mason Jr., erklärt in einem Instagram-Video, dass "Heart On My Sleeve" doch nicht für die Nominierungsphase der Grammys eingereicht werden darf. In einem Interview mit der New York Times hatte er vor wenigen Tagen noch das Gegenteil gesagt. Nun scheint er seine Meinung jedoch geändert zu haben. "Ich nehme diese Dinge sehr ernst. Es ist alles kompliziert und entwickelt sich sehr schnell, und ich bin sicher, dass sich die Dinge weiter entwickeln und verändern werden", führt er in dem Clip aus. Ausschlaggebend sei in diesem Fall, dass der Song nicht kommerziell vertrieben wurde. Am Ende des Tages unterstütze die Recording Academy echte Menschen, so Mason.

Originalmeldung vom 07.09.2023: Drake und The Weeknd haben sich in den letzten Jahren immer weiter von den Grammys distanziert. Nichtsdestotrotz kann es bei der im Frühjahr stattfindenden Verleihung dazu kommen, dass diese Künstler auf eine gewisse Art und Weise trotzdem im Rampenlicht stehen werden. Ermöglicht wird dies durch die Recording Academy, die von nun an auch Songs berücksichtigen wird, die mit der Unterstützung von KI erzeugt, wurden. In Folge dieser Regelanpassung ist der virale KI-Song "Heart On My Sleeve" von Ghostwriter977, der die Stimmen von Drake und The Weeknd nachahmt, eingereicht und von der Recording Academy für die Grammys 2024 angenommen worden.

Warum die Grammys eine künstliche Drake und The Weeknd Collabo zulassen

Der CEO der Recording Academy Harvey Mason Jr. begründet die Zulassung damit, dass der Song zwar mit der Hilfe von KI erstellt wurde, jedoch von einem Menschen geschrieben wurde. Aus diesem Grund könnten Songs wie etwa "Heart On My Sleeve" künftig mit berücksichtigt werden, da sie schlussendlich auch das geforderte Maß an Kreativität mit sich bringen würden.

Nach dem neuen Regelwerk sind KI-Bestandteile innerhalb des Songs erlaubt, solange die menschliche Handschrift dabei nicht verloren geht. Tracks, die in Kategorien des Songswritings eingereicht werden, benötigen nachweislich einen eindeutig zugewiesen menschlichen Autor für Musik oder Text. Musikstücke ohne erkennbare menschliche Urheberschaft sind in sämtlichen Kategorien ausgeschlossen. Zusätzlich ist zu betonen, dass sich die spezifischen Anforderungen an solche Songs in jeder Kategorie variieren. 

Weitere Hürden für den KI-Song

Die Erfolgschancen für "Heart on My Sleeve" werden jedoch durch die Tatsache geschmälert, dass das Regelwerk ebenso eine breit aufgestellte Veröffentlichung als ein wichtiges Kriterium ansieht. Damit ist unter anderem gemeint, dass der Song auch physisch als CD oder Vinyl erhältlich sein sollte. Diesen Punkt kann der virale TikTok-Song nicht erfüllen, da er nur auf verschiedenen Streaming-Plattformen releast wurde. In letzter Instanz bleibt also abzuwarten, ob "Heart On My Sleeve" ein tatsächlich relevanter Kandidat in den Kategorien "Song des Jahres" und "Bester Rap Song des Jahres" sein wird. Die Kategorien, in denen der Song Berücksichtigung finden könnte, zeichnen jeweils den Songwriter eines Tracks aus, nicht den Interpreten. 

Auf dem Erfolg ruht sich der anonyme Ghostwriter977 nicht aus. 21 Savage und Travis Scott sind die nächsten Auserwählten. Wie das Ganze klingt, könnt Ihr hier checken:

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