Bushidos ehemalige Steuerberaterin sagt vor Gericht aus

Am 102. Prozesstag im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und seine Brüder sagt die ehemalige Steuerberaterin von Bushido und Arafat aus. Sie hatte im Mai 2019 gegenüber der Polizei klare Aussagen über ein Gespräch mit Bushido getätigt, in dem es um das Treffen zwischen ihm und Arafat vom 18. Januar 2018 gegangen sei. Vor Gericht konnte sie sich nun allerdings an das meiste nicht mehr erinnern.

Bushido-Prozess: Erinnerungslücken der Zeugin sorgen für Verwirrung

Am Mittwoch will sie nicht mehr genau gewusst haben, ob ihr Treffen mit Bushido im Frühjahr 2018 oder 2019 stattgefunden hat, heißt es bei Watson. Allerdings wisse sie noch, dass Bushido aufgelöst gewesen sei. Er habe auf die Frage, wie es ihm geht, mit "Nicht so gut" geantwortet und "glasige Augen" bekommen. Bushido habe von einem Treffen mit Arafat hinter verschlossener Tür berichtet, bei dem es sehr laut geworden wäre. An weite Teile des restlichen Gesprächs könne sie sich heute jedoch nicht mehr erinnern.

Bei ihrer Polizeiaussage im Jahr 2019 hatte sie angegeben, dass Arafat wohl zu Bushido gesagt hätte, dass er ihn fertigmachen würde. Auch hatte Bushido angeblich Handgreiflichkeiten angedeutet.

Von Richter Mrosk auf diese merkwürdig wirkenden Erinnerungslücken angesprochen und darauf, dass es ja "eigenartig" sei, dass sie sich an die Tränen, aber nicht an den Gesprächsinhalt erinnern kann, soll die Frau laut B.Z. geantwortet haben:

"Vielleicht aus Eigenschutz, um mit diesen Dingen abzuschließen."

Der Staatsanwältin, die bei ihren Fragen ebenfalls auf die Polizeiaussage verwies, entgegnete die Steuerberaterin, dass sie sich damals erinnert habe, nun aber halt nicht mehr. Auch ob jemand versucht hätte, den Streit zu schlichten, wisse sie nicht mehr. Nur, dass sie Arafats Bruder Rommel solch eine deeskalierende Rolle zutrauen würde, sie habe ihn immer als ruhig wahrgenommen.

Ob Bushido ihr hingegen das Datum des besagten Treffens verraten hat, ob er von Drohungen, Beleidigungen und einer abgeschlossenen Tür berichtete oder gar von Handgreiflichkeiten – all diese Informationen seien an die Zeit verloren gegangen.

Heutzutage hat sie keinen Kontakt mehr zu Bushido.

Der Prozess gegen Arafat, in dem Bushido als Nebenkläger auftritt, feiert heute übrigens sein dreijähriges Jubiläum. Prozessbeginn war am 17. August 2020. Derzeit sind noch weitere Verhandlungstage bis in den November geplant. Der nächste Prozesstag findet am 25. August statt.

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