Bushido-Prozess: Am 100. Prozesstag geht es um Shindys Aussage von vor 4 Jahren

Am Montag kam das Berliner Landgericht zum 100. Mal im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und seine Brüder zusammen. Großartige Erkenntnisgewinne soll es bei dem Jubiläum allerdings nicht gegeben haben. Stattdessen ging es um die Polizeivernehmung von Shindy aus dem Jahr 2019.

Bushido vs. Arafat Abou-Chaker: Der 100. Prozesstag

Unter anderem die Berliner Zeitung berichtet, dass Arafat mit einem Jubiläums-Shirt im Gepäck zu der Verhandlung erschien und dies den Anwesenden freudig präsentierte. Ein grünes T-Shirt mit der Aufschrift "Jubiläum 100. Prozesstag Abou-Chaker vs. Bushido", das ihm angeblich von einem anonymen Fan zugesendet wurde. Anziehen wollte er es allerdings nicht.

Abseits der Späße, die wohl auch den Richter amüsierten, ging es dieses Mal um Shindys Polizeiaussage von vor gut vier Jahren. Der Bietigheimer hatte sich damals geweigert, nach Berlin zu reisen, sodass Polizeibeamte zu ihm nach Süddeutschland flogen. Die Befragung dort soll jedoch ähnlich lustlos abgelaufen sein, wie Shindys Aussage vor Gericht Ende Mai. Wirklich viel konnte oder wollte Shindy wohl auch 2019 schon nicht beitragen, erinnert sich ein als Zeuge geladener Polizist.

Nach etwa einer dreiviertelstunde beendet Richter Mrosk die Vernehmung zur Vernehmung dann  wieder. Und damit auch den 100. Prozesstag. Weitere, eigentlich geladene Zeugen werden nicht angehört.

Diese sich gerade bei Akteuren aus der Rapszene in Grenzen haltende Begeisterung, vor Gericht auszusagen, sei unter anderem ein Grund, warum der Prozess sich so in die Länge ziehen würde. Der rbb zitiert Gerichtssprecherin Lisa Jani:

"Die Moral, hier zu erscheinen vor Gericht, war nicht besonders ausgeprägt, um es vorsichtig zu formulieren."

Bushido vs. Arafat: Wie lange geht der Prozess noch?

Womöglich ist aber ein Ende in Sicht – wenn auch noch einige Monate in der Ferne. Am Montag wurden die nächsten Verhandlungstermine festgestzt. Stand jetzt soll der Bushido-Prozess noch bis Mitte November weiter laufen. Zumindest sind bis dahin Termine geplant. Es wäre allerdings auch möglich, dass bereits zuvor ein Urteil gesprochen wird. Oder eben auch danach.

Im April musste Bundesjustizminister Marco Buschmann bei Markus Lanz die Frage nach der Verhältnismäßigkeit dieses Prozesses beantworten:

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