Australische Breakerin geht mit kuriosem Olympia-Auftritt viral

Gestern feierte mit Breaking eine der fünf Säulen des Hiphops ihr Debüt bei den Olympischen Spielen. In der Finalrunde der Frauen sorgte die Performance des australischen B-Girls Rachel Gunn aka Raygun im Internet für Aufsehen – jedoch nicht, weil sie Gold gewann, sondern für ihren ungewöhnlichen Auftritt.

Breakdancerin Raygun geht mit kuriosem Auftritt bei Olympia viral

Ganz im Gegenteil: Die 36-Jährige machte in ihrem Set mit sehr kuriosen Moves auf sich aufmerksam, die kein Teil einer konventionellen Breaking-Performance sind. Dabei wälzte Raygun sich unter anderem auf dem Boden oder ahmte die Hüpfbewegungen eines Kängurus nach. Dadurch ging das B-Girl leider mit null Punkten als Letzte der 16 Teilnehmerinnen vom Platz.

Mit ihrem unkonventionellen Set sorgte Raygun jedoch im Internet für zumeist amüsierte Reaktionen: Auf Twitter kommentiert eine Nutzerin"Was mein Neffe macht, nachdem er 'Guckt mal' sagt". Ein anderer User fragt sich, wie es Raygun mit ihrer Performance überhaupt zu Olympia geschafft hat: "Habt ihr in Australien keine Bessere?" Einen Teil ihres Sets könnt ihr euch hier ansehen.

Eine schlechte Breakerin ist Rachel Gunn jedoch bei Weitem nicht. Schließlich konnte sie sich durch ihren Sieg bei den Oceanic Breaking Championships 2023 für Olympia qualifizieren – und das, obwohl sie überhaupt erst mit Mitte 20 anfing zu breaken.

Warum also dann die ungewöhnliche Performance? Das hat Raygun, die in ihrer Heimat als Kulturwissenschaftlerin an der Macquerie University in Sydney lehrt, in einem Interview nach ihrem Set erklärt. Sie habe gewusst, dass sie aufgrund ihres Alters athletisch nicht mit ihren fast halb so jungen Konkurrentinnen mithalten kann und habe deswegen mit ihren eigenen, originellen Moves einen anderen Ansatz wählen wollen:

"Ich hätte diese Mädchen niemals mit dem schlagen können, was sie am besten können: die Dynamik und die Power Moves. Deshalb wollte ich mich anders bewegen, künstlerisch und kreativ sein, denn wie viele Gelegenheiten bekommt man im Leben, dies auf einer internationalen Bühne zu tun?"

Die Null-Punkte-Wertung und ihre Platzierung hat die Australierin dementsprechend gelassen hingenommen. "Manchmal spricht es die Jury an, manchmal nicht", resümiert Raygun. Die Niederlage bei Olympia und die hämischen Reaktionen in den sozialen Medien lassen sie sich nicht davon abhalten, ihren künstlerischen Breaking-Stil fortzusetzen, wie sie in ihrer Instagram-Story angibt:

"Habe keine Angst davor, anders zu sein, gehe raus und repräsentiere dich selbst, du weißt nie, wohin dich das führen wird."

Die erste olympische Breaking-Goldmedaille holte übrigens die 25-jährige Japanerin Ami Yuasa, die sich im Finale gegen die amtierende 16-jährige Weltmeisterin Domenika "Nicka" Banivic aus Litauen durchsetzen konnte. Heute Abend findet die Finalrunde der Männer statt.

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