Adidas-Kampagne: Bella Hadid reagiert auf Antisemitismus-Vorwürfe

Adidas sieht sich aktuell mit einer Kontroverse konfrontiert. Der Sportartikel-Gigant aus Herzogenaurach hat kürzlich neue Versionen des Adidas SL 72 Sneakers gelauncht; gemodelt hat Bella Hadid. Unter anderem der offizielle Twitter-Account von Israel hatte daraufhin bemängelt, dass der Sneaker an die Geiselnahme israelischer Athleten bei den Olympischen Spielen 1972 in München erinnere. Bella Hadid sei daher als Gesichter der Kampagne falsch gewählt, so der Vorwurf. Nun hat das Supermodel ein Statement veröffentlicht.

Bella Hadid reagiert auf die Kontroverse zum Adidas SL 72 Sneaker

Bella Hadid - Tochter eines aus Palästina stammenden Immobilienmaklers - war in der Vergangenheit mehrfach des Antisemitismus bezichtigt worden. So soll sie beispielsweise im Jahr 2021 an einer Kundgebung teilgenommen haben, bei der Freiheit für Palästina "Vom Fluss bis zum Meer" gefordert wurde. Das Model hatte sich immer wieder von diesen Vorwürfen distanziert, sich gleichzeitig aber weiter für die Rechte der palästinensischen Bevölkerung ausgesprochen.

In ihrem neuen Statement nimmt sie eine ähnliche Position ein: Über ihre Instagram-Story hat sich Bella Hadid von den Antisemitismus-Vorwürfen distanziert und erklärt, nichts von einer etwaigen Verbindung zum besagten Attentat gewusst zu haben. Sie räumt dabei ein, dass sie selbst und ihr Team im Vorfeld hätten besser recherchieren müssen. Allerdings hätte es vor allem seitens Adidas an Sensibilität gemangelt.

Sie distanziere sich entschieden von Hass jeglicher Art, auch von Antisemitismus. Gleichzeitig sei die palästinensische Bevölkerung nicht synonym mit Terrorismus und das Attentat von 1972 nicht repräsentativ für ihr Volk.

"Ich werde für immer an der Seite meines palästinensischen Volkes stehen und mich weiterhin für eine Welt frei von Antisemitismus einsetzen. Antisemitismus hat keinen Platz bei der Befreiung des palästinensischen Volkes. Ich werde jederzeit für Frieden statt Gewalt einstehen."

Hätte sie von der Verbindung zum Anschlag gewusst, so Bella, hätte sie nie an der Kampagne mitgewirkt. Sie sei "schockiert, wütend und enttäuscht".

Olympia 1972 in München: Adidas Sneaker erinnere an ein Attentat

Was ist 1972 passiert? Das originale Modell ist erstmals im Jahre 1972 erschienen. Der Schuh wurde damals anlässlich der Olympischen Spiele in München präsentiert. Allerdings wurden die Sommerspiele in dem Jahr von einem Terroranschlag überschattet. Eine palästinensische Terrororganisation namens Schwarzer September nahm elf israelische Delegationsmitglieder als Geiseln. Zwei starben an Verletzungen, die neun anderen nach einem gescheiterten Befreiungsversuch deutscher Behörden.

Vor dem Hintergrund dieser Geschichte sah sich Adidas direkt nach Veröffentlichung der Kampagnenbilder mit herber Kritik konfrontiert. Das Unternehmen hat nicht nur die Bilder offline genommen. In einem Statement haben sie erklärt, dass die Verbindung zum Attentat unbeabsichtigt gewesen sei. Die Kampagne will das Unternehmen überarbeiten:

"Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden – auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind – und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden. Aus diesem Grund überarbeiten wir die Kampagne."

Vor einigen Tagen berichteten US-Newsseiten wie TMZ, dass Bella Hadid ein Anwaltsteam damit beauftragt hätte, gegen Adidas vorzugehen. Nicht, weil sie aus der Kampagne gestrichen wurde, sondern aufgrund der mangelnden Aufklärung bezüglich des historischen Kontexts des Schuhs.

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