Zum ersten Mal in Deutschland: Die beiden Rolling Loud-Gründer im Interview

Das Rolling Loud findet dieses Jahr erstmals in der Geschichte des prestigeträchtigen Festivals in Deutschland statt. Vom 07. bis zum 09. Juli kommen internationale Top-Acts wie Wizkid, Kendrick Lamar und Travis Scott nach München.

Wir konnten im Vorhinein ein Interview mit den beiden Rolling Loud-Gründern Tariq Cherif und Matt Zingler führen und sie zu der Entscheidung, nach Deutschland zu kommen, ausfragen.

Die Rolling-Loud-Gründer im Interview

Rolling Loud findet dieses Jahr zum ersten Mal in Deutschland statt. Die naheliegendste Frage: Wie ist es dazu gekommen und warum München?

Matt: Wir planen schon seit ein paar Jahren, nach Europa zu expandieren. Unsere Festivals in Portugal und den Niederlanden haben bewiesen, dass quasi der gesamte Kontinent Bock auf Hiphop hat und es viele europäische Künstler gibt, die in ihren Heimatländern mit ihrem einzigartigen Sound Wellen schlagen.

München ist eine fantastische Stadt mit viel Erfahrung in der Ausrichtung von Veranstaltungen, zu denen Menschen aus der ganzen Welt anreisen. Wir wussten, dass die Stadt über die nötige Infrastruktur verfügt, um ein großes Musikfestival zu veranstalten, und dass es hier viele junge Menschen gibt, die das Beste, was internationaler Hiphop zu bieten hat, erleben wollen. Die Menschen in München wissen einfach, wie man feiert.

Heutzutage gibt es in Deutschland eine wirklich große Auswahl an Festivals. Wie hebt sich das Rolling Loud eurer Meinung nach von der Konkurrenz ab?

Matt: In nur acht Jahren hat sich das Rolling Loud zur bekanntesten und größten Festivalmarke im Rap entwickelt. Rolling Loud ist die größte Bühne im Hiphop, und jeder Artist, der bei uns performt, gibt alles. Es ist auch eine Plattform, auf der aufstrebende Superstars und junge Talente aus den Vereinigten Staaten für ihre deutschen Fans auftreten können: Künstler wie Lil Durk, GloRilla, sie sind noch nie in Deutschland aufgetreten. Jedes Rolling Loud-Festival - ob in den USA, Europa oder wie kürzlich in Thailand - ist wie ein Hiphop-Freizeitpark, mit Aktivitäten, die alle Aspekte der Kultur abdecken. Von Graffiti und Street Art bis hin zu Tattoos und mehr. Es gibt keinen Ort wie Rolling Loud – wo auch immer dieses Rolling Loud sein mag.

Beim Rolling Loud in Deutschland treten vor allem internationale Künstler auf, wie entscheidet ihr, welche Künstler Teil des Line-Ups werden?

Tariq: Das Rolling Loud Line-Up ist wie eine Momentaufnahme des Hiphop-Geschehens. Wir kuratieren gerne abwechslungsreiche Line-Ups mit einigen der größten Superstars des Genres, angehenden Superstars aber auch aufstrebenden Newcomern. Eben allen, die sich in der Welt des Hiphops einen Namen machen.

Wir kuratieren immer ein Lineup, das die lokale Szene angemessen repräsentiert. Es war uns sehr wichtig, deutsche Rapstars einzubeziehen, damit sie ihr Heimatland repräsentieren und den hiesigen Fans etwas bieten können, auf das sie stolz sein können. Rolling Loud Germany ist der einzige Ort in Deutschland, an dem man internationale Superstars wie Travis Scott, Kendrick Lamar und WizKid neben deutschen Ikonen wie Bonez MC & RAF Camora und Luciano erleben kann. Bei unseren europäischen Shows sind immer auch europäische Künstler aus den Nachbarländern dabei: Wir sind stolz darauf, einige der besten Rap-Artists aus dem Vereinigten Königreich als Teil des Programms zu haben. Wir haben auch begonnen, mehr Afrobeats-Künstler zu buchen - Afrobeats hat als Genre eine globale Anziehungskraft und ist eine der am schnellsten wachsenden Musikrichtungen. Wir wollen der Zeit immer einen Schritt voraus sein.

Habt ihr bei der Planung/Organisation des Festivals etwas über die deutsche Hip-Hop-Kultur gelernt?

Tariq: Deutschrap hat schon immer den Migranten und Randgruppen in Deutschland eine Stimme gegeben. Es ist ein Genre der Arbeiterklasse, in dem Menschen aus allen Bereichen der deutschen Gesellschaft ihre Geschichten teilen. Die deutschen Fans sind unglaublich leidenschaftlich, wenn es um ihre Lieblingskünstler geht, und setzen sich dafür ein, dass sie mehr Anerkennung bekommen. Sie interessieren sich für die großen US-amerikanischen und internationalen Rapper, aber die deutschen Rap-Fans hören auch viel deutschsprachigen Rap. Sie sind ihrer Szene treu und glauben, dass sie es mit der Rap-Szene jedes Landes auf der ganzen Welt aufnehmen kann.

Wenn ja, könntet ihr euch vorstellen, in Zukunft mehr deutsche Künstler in das Line-Up aufzunehmen?

Tariq: Auf jeden Fall. Wir sind gespannt, was all die deutschen Talente diesen Sommer in München auf der großen Bühne zeigen werden.