Nachdem Wicht im letzten Jahr noch als Chli Wicht, also kleiner Wicht, 'firmierte' scheint der Mann, den man erstmals an der Seite des Schweizer Rapkings E.K.R. hörte, nun gereift zu sein und droppt mit "Wichtig" sein Debütalbum. Unterstützt wird er dabei vor allem von DJ Sweap, der "Wichtig" durch seine Produktionen ganz klar seinen Stempel aufdrückt. Wicht selbst zeigt sich, wie auch sein Homie Griot, mit passender Street-Attitude und rät daher seinen Gegnern erstmal die Fresse zu halten ("Heb D'Frässi"). Überhaupt gibt sich Wicht viel aggressiver als noch auf der 'Ich bin au'-EP oder seinem Part auf 'Uno Idioto'. So sind seine Raps oft schon hardcorelike geshoutet, weshalb die düsteren Synthiebeats von Sweap auch sehr gut zu Wicht passen. Trotzdem hätte ich mir gerade von den Beats mehr Druck gewünscht. Auch von Wicht, dem 'Bluthund' der CH-Rap-Szene ("Konfrontation"), hätte ich mir alles in allem mehr gewünscht. So kann das Album leider fast ausschließlich auf die üblichen Street- und Battlethemen beschränkt werden und auch Wichts dauerhaft aggressiver Rap wirkt mit fortschreitender Spielzeit etwas ermüdend. Positive Auflockerung bieten hier "Eusä Wäg", dem Shoana White dank ihres Gesangs eine etwas hellere Note verpasst, sowie "Freyheit" und "Veränderig", auf dem sich Wicht ohne ins philosophische abzurutschen Gedanken über das Leben als solches macht. Davon abgesehen gibt es 13 düstere Bretter, die hart zuschlagen können. Stellvertretend sei hier "1. Hilf" genannt, dessen Beat ein Feld der Verwüstung hinterlässt. Leider ist der gefeaturte E.K.R. auf diesem Track nicht in Bestform. Das macht Griot auf dem folgenden "Wänns nöd..." wieder wett und zeigt eindrucksvoll, wie gut Wicht und Griot zusammenspielen - mehr davon!

Last but not least sei erwähnt, dass meine Kopie des Albums bei einigen Tracks etwas unglücklich abgemischt wurde. Allerdings kann ich Euch nicht mitteilen, ob das nur die Promocopys betrifft, oder auch die 'regulären' CDs!

Bewertung:
3 von 6
   
Fazit:
Etwas enttäuscht bin ich von Wicht, das muss ich eingestehen. Der Zürcher kann definitiv mehr, als er auf seinem Debüt zeigt. Trotzdem ist "Wichtig" kein schlechtes Album. Wer auf rohen Straßenrap steht, sollte sein Ohr auf dieselbe legen und Wicht die verdiente Chance geben.