VA - Unity

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Pressetext / Beschreibung

Viele Leute, die Rap höchstens mal am Rande wahrnehmen, reduzieren HipHop gerne auf ein kleines Feld voll mit Ghetto- und Gangster Gepose. Das dies eine ziemlich schräge und beschränkte Ansicht einer so großen Kultur ist, dass muss man normalerweise nicht erst erklären. Und wer sich fragt wie es denn auch anders gehen kann, der sollte sich mal das "Unity" Projekt anschauen. Dass viele Regierungen sich der Aids Problematik immer noch nicht wirklich stellen wollen, daran wird ein Sampler wohl nichts ändern können. Das hat "Unity" aber auch nicht vor.  Vielmehr ist es als Statement einiger renommierter Künstler zu verstehen, die sich dem grassierenden Problem, das vor allem in Südafrika immer noch um sich greift, sehr wohl bewusst sind und Verantwortung zeigen. So geht auch der komplette Erlös dieser Compilation, die über Jakarta Records erscheint, an Organisationen, die sich um Aidswaisen in Südafrika kümmern.

Dabei kommen dann auch wirkliche Perlen zu Stande. Zum Beispiel "20 Answers" in dem Atmospheres Slug und Murs sich gegenseitig interviewen und auch das von Nicolay auf Funk Basis gemixte "The Williams" von Supastition haut einen mit seinen schlagenden Bässen um. UKs finest Ty lässt an der Seite von Short Man auf "Free Vibrations in the vicinity" Lines vom Stapel, die sich auch auf "Closer" gut gemacht hätten. Etwas rückwärtsgewandt zeigt sich das "Freedom" Manifest von The Percussions im bouncenden Boom Bap Style. Wenn die Platte in der Mitte mit Songs wie "I'm on my way" von Speech Defect ein wenig an Fahrt verliert, sind es zum Ende hin wieder Tracks wie "Can you relate" von Soulstice oder die Schweden/Südafrika Kollabo von Promoe, Cosmic, Timbuktu und den Imbumba Allstars, die für Auftrieb sorgen. Nicht alle Tracks sind exklusiv für diesen Sampler aufgenommen worden oder zuvor unreleased gewesen. Einige, wie der deutschsprachige Beitrag des Momentan Rappers J.R. auf "Circle of Life" ist schon in der Form  erschienen, andere Songs, wie "Eager" von Pete Philly und Perquisite erscheinen hier aber immerhin als Remix. Was aber eigentlich übergreifend für alle Shots gilt ist, dass ihre Soundrezepte eher auf Funk- und Soul Rhythmen basieren als auf stures Synthie Geballer zu bauen.

Wenn man es jetzt mal als Gesamtwerk betrachtet hat man für "Unity" ein ordentliches Line-Up zusammengestellt und dabei kompromisslos guten Geschmack bewiesen. Punkt. Und wer sich diese Platte kauft, der hat nicht nur ein Stück Musik mit leichtem 'Each one teach one' Einschlag erworben, sondern kann auch ein Stück zum 'Each one feed one' Gefühl beitragen. Von welcher Seite man es auch betrachtet: Eine runde Sache.

Bewertung:
4 von 6
        
Fazit:
Egal welchen Zweck eine Compilation auch verfolgt. Ohne die nötigen guten Tracks wäre das ganze Projekt zum Scheitern verurteilt. Die Jungs von Jakarta haben das erkannt und konnten für "Unity" richtig gutes Material zusammenholen. Und wie oft hat man schon die Chance sich gute Musik zu kaufen und etwas Gutes zu tun?