VA - Skyline Underground (Street Tape 1)

Artist

Veröffentlichungsdatum

Pressetext / Beschreibung

In Frankfurt hat sich einiges getan. Von der umtriebigen "Ghettostadt", welche eher für den Stress bekannt war, welcher von den Künstlern veranstaltet wurde, musterte sich die Mainmetropole zu einem Pfuhl von unzähligen Crews und Plattformen. In diesem Zuge erreicht mich dieser Tage der "Skyline Underground"-Sampler von Skyline Records. Der Hauptteil des Samplers wird hier (mit zehn Tracks) von der "ZUTIEFDRIN"-Crew (welche sich durch sieben verschiedene Rapper und Produzenten zusammensetzt) gestellt. Hauptsächlich bekommt man auf dieser Compilation Tracks von (eher) unbekannten Künstlern wie Standhaft oder Krizzay geboten, welche durch Songs von (mehr oder minder) bekannten Rappern à la Mike Crush, Scoop Deville (dem Sohne Kid Frosts), Ryu von Styles of Beyond oder den Böse[n] Zungen aus Darmstadt angereichert werden. Gerade aber die zuletzt erwähnten Künstler verwirren mich ein wenig. Wirbt man doch mit der Frankfurter Skyline und betitelt das ganze auch so, finden sich dann Musiker aus L.A., Hawaii und Darmstadt wieder. Auch dass man die "1000 Bars" der Bösen Zungen schon an anderer Stelle zu hören bekam stösst ein wenig bitter auf.

Überhaupt ist dies das Problem des Samplers: man bekommt soliden Rap dargeboten, welcher jedoch nur selten neue Ideen präsentiert. Düstere, knochentrockene Beats im Stile der NYC-Produktionen der Endneunziger und "komm' mir net auf die Tour, Aller, sonst gibt's Baggefudda" sind nicht wirklich die Neuerfinung des Rads. Zwar finden sich auch Höhepunkte wie das synthetische "Six in the morning" von Giovandino und Cass von Unterwortverdacht, doch stehen dem dann wiederum Tracks wie "Net aufzuhalten" von Standhaft und E.Dirt, welches einerseits recht bekannte Samples benutzt und andererseits von den Raps her so klingt, wie die Royal Bunker-Produktionen um 2001. Den Gegenpol dazu bildet dann Styl Biks "Entre dans me Game". Bik legt hier einiges an Emotion in seine Stimme und die Hook geht auch sehr schön nach vorne, doch alles in allem wirkt der Flow um einiges zu holprig und stockend. Textlich ist es eben ein Representer, welcher Styl Biks "Game" erklärt. Nichts revolutionäres, aber auch nichts schlechtes. Betrachtet man den Track für sich, ist er - unter anderem auch bedingt durch den schönen Beat von Dino - sehr schön, zieht man jedoch Vergleiche mit den Produkten aus französischen Landen heran, wirkt das Lied eher bemüht.

Wären mehr auflockernde Tracks wie die "MixxTape"-Lieder oder Mike Crush' "Play", welche dem - auf Dauer - recht monoton düsteren Gesamtklangbild entziehn, fiele der Sampler um einiges positiver auf. So bleibt es im Endeffekt doch nur eine Untergrund-CD von vielen. Es fehlt einfach "Je ne sais quoi", welches den speziellen Reiz an der CD ausmachte.

Bewertung:

3,5 von 6

Fazit:
Frankfurtrap-Fans werden sich die CD sicherlich sowieso zulegen um ihre Sammlung zu komplettieren, allen anderen empfehle ich jedoch, vor dem Kauf gut rein zu hören, da ich eine Kaufempfehlung hier nicht bedingungslos aussprechen kann. Zu selten bekommt man Tracks wie "Peu importe", welche sich abheben und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.