VA - Rap City Berlin

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Es gibt einige Platten, die hat man einmal gehört und hat danach keine rechte Lust mehr auf sie. So eine ist auch 'Rap City Berlin'. Der Grund: Was bei der DVD vielleicht noch nett anzusehen war, wirkt auf einer CD nackt und roh. Fast könnte man den Verdacht äußern einige der Tracks wären nur deshalb hier exklusiv zu finden, weil man vorher keine Verwendung dafür hatte. Klar bestechen einige Beats wie Beatzarre's Banger 'Whoop, Whoop' oder die zahlreichen Djorkaeff Produktionen für Taichi, Kid Kobra, Prinz Porno oder Smexer. Dazwischen ist aber auch viel Leerlauf. Da hat man vorhandene Ressourcen ganz klar nicht ausgeschöpft. Ähnlich verhält es sich auch mit den Performances. Die meisten Artists bleiben hier hinter ihren Möglichkeiten zurück – eine Ausnahme mache ich für Damion, der sich mit 'Besser Könn' mit Inhalten profiliert – ansonsten fährt man aber eher monothematisch. Überspitzt ausgedrückt hätte man aus den 42 Tracks auch einen großen Klumpen machen können, denn die Variation der typischen Thematiken rund um Drogen, Clubs, Gangster, Selbstbeweihräucherung und harten Sex mit jeder Menge Hoes und Bitches ist nur minimal. Wenigstens Serk und She-Raw bringen das was sie in ihrem Track-Titel ankündigen: 'Real HipHop'. Dagegen sind beispielsweise Manny Marc & Reckless mit 'Party im Schacht' schon eher unter der Rubrik 'Totalausfall' zu verbuchen.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Sicher ist nicht alles schlecht auf dieser Doppel-CD. Aber bei einem Line-Up, dass unter anderem M.O.R., den Ostblokk, Mach One, die Kaosloge, Hecklah und Koch, sowie der üblichen Verdächtigen Harris und die Aggro Berliner sido, Fler und B-Tight featured, darf man doch mehr erwarten als so einen Abklatsch. Wenn bei 42 Tracks nur eine handvoll Songs wirklich überzeugen, dann sollte man das Konzept noch mal genauer prüfen, denn das ist bestimmt nicht der Sinn und Zweck der Sache.

Dennoch kommt der Bewertung wohl nur sekundäre Bedeutung zu. Was Berlin-Heads sich sicherlich gerne ins Regal stellen, ist für andere immerhin ein hilfreicher Querschnitt durch die Raplandschaft der Hauptstadt – für wiederum andere ist es einfach nur uninteressante, schwer verdauliche Kost. Manchmal wirkt das Endergebnis wie eine Parodie auf das was man verkörpern will. Wenn sich dieser Trend fortsetzen kann, dann weiß die 'Stadt des Rap', wie Big P, Big Derril Mack, Zettt und BADi Berlin nennen, nicht mehr viel mit sich anzufangen. Punkt. Megaloh würde sagen: 'So siehts aus'

Bewertung:
2 von 6

Fazit:
Bei so vielen renommierten Künstlern waren die Erwartungen sehr viel höher geschraubt. Man kopiert viel zu viel untereinander so dass nur wenige Rapper wirklich Akzente setzen können. In dieser Form hinkt 'Rap City Berlin' hinter dem eigenen Anspruch hinterher.