Styles P - Time Is Money

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Pressetext / Beschreibung

Tja, da ist es jetzt also. Ein Album von dem ich eigentlich schon fast angenommen habe, dass es auf ewig in den Schubladen von Interscopes Jimmy Iovine verrottet. Wobei man ja schon zugeben muss, dass es selten einen so ironischen Titel für ein dermaßen oft verschobenes Album gegeben hat. "Time is money"?! Dann sind dem Ruff Ryder da einige Millionen durch die Finger gegangen. Wer sich also noch fragt warum es sinnvoll sein kann mit einem Independent Label anzubändeln, der bekommt hier die Antwort.
        
Die Einleitung mit "G-Joint" ist mit Zeilen wie "Since this is a Bloodsport bitch, you could call me J Van Damme" schon standesgemäß, auch wenn der Beat von Huu Banga mit seinem 'Only Time will tell' Elementen schon ein wenig mit 'Final Countdown' Attitüde um die Ecke swaggert. Der Nachfolger "Testify" kommt da souveräner, mit einem gewohnt relaxten Hi-Tek String und einem ordentlichen Talib Kweli 16er.

Ich hätte Verständnis dafür, wenn sich Styles hier auf jedem Track über die ungerechte Label Politik und verstrichene Releasedates auskotzen würde, doch zeigt er hier mehr Facetten als bloß "A Gangster and a Gentleman". Der Community Gedanke steht nun ebenso im Vordergrund - es gibt wichtigeres zu sagen: "And I'm saying it loud like James Brown, People be proud 'cause we all up in the game now" ("I'm Black"). Auf überraschende Einsichten stößt man übrigens auch, denn Zeilen wie "Matter fact, what's a dollar to ya? Is it a paper painted green or the root of all evil" machen klar, dass es hier wirklich um "Real Shit" geht. Bei einigen Tracks spürt man aber, dass sie schon ein wenig in der Schublade gelegen haben. So vermute ich einfach mal, dass Swizz Beats für "Who want a Problem", der mit The LOX als Posse Cut auch ganz gut funktioniert, einen dickeren Beat hätte zustande bringen können. Dass man dann "Can you believe it" zum teasen des Albums ausgekoppelt hat, verwundert aber nicht wirklich. Mit einer Akon Hook und einem Lil' Jon Beat hat man ja eigentlich die Grundzutaten zusammen, um sich auch im Club Gehör zu verschaffen. Was man diesem Album aber noch zu gute halten muss ist, dass selbst Songs wie "Kick it like that" mit Jagged Edge oder "Favorite Drug" mit Rashad, die sich bestens zum Ladies umgarnen eignen, nicht cheesy wirken, sondern im Gegenteil mit einer ordentlichen Portion Straßenhaftung und kreativen Instrumentals nach mehr klingen als dem 08/15 Kram.

Was hier abgefeuert wird, ist sicher nicht das längste Feuerwerk der Welt – "Time is Money". Nach 12 Tracks und 44:48 Minuten ist die Show vorbei, doch auch nur diese Zeit hat Styles P für seine gerechte Wiederauferstehung gebraucht.

Bewertung:

5 von 6
            
Fazit:
Es gibt unbestritten einige Rapper, die über bedeutend mehr Buzz als Styles P verfügen aber mit "I'm the genius in the motherfuckin' Poet, you know it" hat er nicht ganz unrecht. Und egal wie lange "Time is money" jetzt in irgendwelchen Schubladen verstaubt ist – it's time to shine.