Slum Village - Fantastic Vol. I

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Als am 10.Januar 2006 Jay Dee in einem Krankenhaus in Kalifornien an der Autoimmunkrankheit Lupus starb, bei der das Immunsystem den eigenen Organismus angreift wodurch Lunge und Herz geschädigt werden, löste das vielerorts eine Welle der Bestürzung aus. Jay Dee verstand es mit seinen Beats das Spagat zwischen Funk und Hip Hop zu schlagen und hat Rap definitiv mit auf eine neue Stufe gebracht. Vor allem für Leute, die mit der Kommerzialisierung und Ausschlachtung der Hip Hop Bewegung Ende der 90er nichts mehr anfangen konnten ist der Detroiter eine Ikone. Slum Villages Fantastic Vol.II ist definitiv ein Klassiker und Tracks wie I don’t know mit Jezzy Jeff oder Tell me mit D’Angelo sind nicht nur noch jedem im Ohr sondern waren wohl auf jedem guten Mixtape zu hören. Was damals viele verwundert hat, ist das direkt Fantastic Vol.II auf den Markt kam und keine Mensch je Fantastic Vol.I zu Gesicht bekommen hatte. Dieses als Demo gedachte Album kommt aber nun 6 Jahre später digitally remastered auf dem Markt, nachdem es als Bootleg ja schon seit einigen Jahren durchs Netz wandert. Insgesammt umfasst diese Scheibe 24 Tracks inklusive zweier Bonustracks und wurde auschließlich von Jay Dee produziert.

Wer Fantastic Vol. II kennt weiß um den relaxten, melodischen und jazzigen Style von Slum ViIllage, der auch auf Fantastic Vol. 1 zu jeder Stunde das Leben angenehmer macht.
So ist beispielsweise auch auf Fantastic Vol.I der Alltime Classic I don’t know. Allerdings nicht mit Jezzy Jeff und irgendwie rougher und leider wesentlich kürzer. Ein weiterer Anspieltip ist auch der Fat Cat Song mit seinem typisch verspielten Dilla Beat, der einen schwelgend in die goldene Ära zurück versetzt.

Auch mit dabei ist das geniale Look of Love das damals unter dem Bandnamen J88 released wurde und das dieses Album alleine schon zu einem Shureshot macht. Aber auch minimalistischere Tracks wie Estimate oder Forth & Black tragen die klare Jay Dee Handschrift und bilden so ein würdiges Erbe.

Fantastic Vol. I kann jedem über 20 Jährigen vorbehaltlos empfohlen werden. Wer mit Talib Kweli, Common, Mos Def und Def Jux aufgewachsen ist wird den Sound lieben. Alle anderen hören einfach mal rein und schauen ob sie diesen Sound auch immer noch für so zeitgemäß halten wie ich.

Bewertung:
4,5 von 6           

Fazit:
Fantastic Vol.1 ist eine Reise zurück in die Zeiten der goldenen Hip Hop Ära. Jazzig, concious, minimalistisch und einfach funky. Ein ungeschliffener Diamant den ich jedem empfehlen kann, der wie ich immer noch meint, dass die beste Musik zwischen 1995 und 2000 entstand.