Siamak - Pimp Of Persia

Artist

Release Titel

Veröffentlichungsdatum

Pressetext / Beschreibung

Manchmal bekommt man den Eindruck in HipHop Deutschland meistens die Wahl zwischen Ghettoallüren und weichgespült zu haben. Siamak passt da in keine Schublade. Seit Jahren hostet er sich von Bühne zu Bühne . Mit dem Freestyle Album 60 m Freistil hat er 2002 auch Main Concepts dubiosen Plan 58 abgehängt und wird jetzt mit dem ersten offiziellen Longplayer den Pokal nach hause holen.

Wer vor drei Monaten Schau Mir Ins Gesicht gesehen und gehört hat, der weiß, dass es jenseits von Ersguterjunge und Aggro auch mal mit einem Augenzwinkern, Charme und Selbstbewusstsein geht.
        
Und davon hat Siamak aka der Pimp Of Persia genug. Auf dem 16 Tracks und Skits starken Album geht es um die schönen Dinge des Lebens: Frauen, Party und Alkohol und in angenehmer Weise wird auf pseudopathetischen Tiefgang und Verschwörungstheorien verzichtet. Bei Bomben wie Jackie Cola oder Ab im Club würde wohl sogar Georg W. Bush wieder die Korken knallen lassen.

Während andere Deutsche Rapper bei US Features irgendwelche Mittelmänner in New York anrufen um dann ein Master über den Teich zu schicken wachsen bei Siamak die Kontakte auf natürliche Weise. So lernte er Afu Ra letztes Jahr nach dem Splash kennen, als dieser einige Wochen bei DJ Góva wohnte, der sich auch für den einen oder anderen Beat verantwortlich zeigt. Daraus entstand die pumpende Hymne Here We Go, für die DJ Membrain an den Reglern geschraubt hat und auf der die beiden spitten als wäre Afu nach seinen etwas seichteren Eskapaden zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.

Eine weiter Partybombe ist auch das von Gunzales produzierte Zu Ill mit MB 1000, die auch schon auf 60 m Freistil gezeigt haben, das Spax das Hannoveranische Rapzepter abgeben musste. Tracks wie Trip oder Bitches auf Klassenfahrt zeigen, dass Siamak aber auch Geschichten erzählen kann, die sogar Batman in einen Lachsack verwandeln würden.

Wieder ein Paar in dem Siamak die immer noch vorhandene Bindung, die zu einer Frau beschreibt, von der man sich zwar getrennt hat, die man aber lange Jahre geliebt hat zeigt erneut, das dieser Junge nicht nur eine Facette und nicht in eine Schublade zu stecken ist.

Siamaks Solodebut ist also ein Album für den Sommer, dass man sowohl auf dem chilligen Barbecue im Park hören kann, dass aber auch den einen oder anderen Clubbanger versteckt hält. Ab und an hört man zwar hier und da noch den alten Freestylefighter heraus, aber das haben Erstlingswerke nun mal so an sich. Man darf gespannt sein was man von dem Persischen Don Juan in der Zukunft noch hören wird.

Bewertung:
4 von 6
                
Fazit:
Pimp Of Persia ist das frische Solodebut eines Großstadtcasanovas, das zwar hier und da noch ein paar Kanten hat, aber gerade deswegen einfach Spaß macht. Wer unnötigen Pathos oder von Selbstmitleid geschwängerte Phrasen sucht, der ist hier fehl am Platz. Wer aber einfach eine gute Party will, der sollte sich Pimp Of Persia auf jeden Fall mal durch die Speaker jagen.